Toyotas EV-Zukunft: Super-Akku und Giga-Casting
Toyota wurde lange von einigen Anlegern für seine langsame Einführung von batterieelektrischen Modellen kritisiert. Nun kündigt der Automobilhersteller an, bis 2026 einen jährlichen Absatz von 1,5 Millionen Elektrofahrzeugen anzustreben, auch die bisherige EV-Strategie stehe auf dem Prüfstand. Laut der amerikanischen Nachrichtenagentur Reuters sollen neue Technologien den Umstieg zur Elektromobilität forcieren.
Super-Akku und Feststoffzelle
Toyota hat eine Reihe von Initiativen zur Verbesserung der Batterieleistung und zur Kostensenkung ergriffen und erklärt, das Unternehmen sei bereit, von der Forschung zur Produktion von Festkörperbatterien überzugehen. Diese Batterien versprechen eine höhere Energiedichte und kürzere Ladezeiten als die derzeit verwendeten Lithium-Ionen-Batterien. Bereits 2027 oder 2028 sollen Fahrzeuge mit Feststoff-Akku verkauft werden.
Laut eigenen Angaben hätten Toyota-Ingenieure einen technologischen Durchbruch erzielt und Probleme mit der Haltbarkeit von Festkörperbatterien überwunden. Toyota kündigte außerdem an, im Jahr 2026 eine energieintensivere Batterie für ein Elektroauto mit einer Reichweite von 1.000 km mit einer einzigen Ladung, einer Ladezeit von 20 Minuten oder weniger und einer Kostenreduzierung von 20 Prozent im Vergleich zu seinem aktuellen Elektroauto bZ4X zur Verfügung zu haben.
Lithium-Eisen-Phosphat-Akku als günstige Alternative
Darüber hinaus erklärt Toyota an, eine Reihe von kostengünstigeren Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP) für den Einsatz im Jahr 2026 oder 2027 zu produzieren. Toyota strebt im Vergleich zum bZ4X eine Erhöhung der Reichweite um 20 Prozent und eine Senkung der Kosten um 40 Prozent an.
Giga-Casting auch bei Toyota
Der japanische Auto-Konzern wird in Zukunft das von Tesla entwickelte Produktionsverfahren Giga-Casting einzusetzen. Sogenannten Giga-Pressen reduzieren komplexe geschweißte Baugruppen in der Automobilherstellung durch eine einzige, massive Aluminium-Druckgussmaschine, um die Produktion zu rationalisieren.
Auch durch flexiblere Montagelinien mit selbstfahrenden Fahrzeugen und digitaler Technologie sollen die Investitionskosten für neue Fahrzeuge um die Hälfte gesenkt und Fixkosten, einschließlich der Arbeitskosten, reduzieren werden.
Raketentechnik von Mitsubishi
Je niedriger der Luftwiderstandsbeiwert - ein Maß für den Windwiderstand eines Autos - desto effizienter kann ein Auto auf der Straße sein. Das meistverkaufte Model Y von Tesla hat beispielsweise einen Luftwiderstandsbeiwert von etwa 0,23. Mit 0,197 hält der Lucid Air, eine Luxus-Limousine des US-Herstellers Lucid Motors, momentan den Rekord bei Serienfahrzeugen.
Toyota arbeitet nach eigenen Angaben mit den Raketendesignern von Mitsubishi Heavy Industries zusammen, um die Aerodynamik von Elektroautos zu verbessern und ihre Reichweite zu erhöhen. Toyota strebt langfristig einen Koeffizienten von 0,1 an.
Brennstoffzellen-Technik für Drittanbieter
Die Wasserstoffmärkte in Europa, China und Nordamerika werden bis Jahr 2030 expandieren und der Brennstoffzellenmarkt wird nach Ansicht von Toyota bis dahin voraussichtlich schnell wachsen und ein Volumen von über 30 Milliarden Euro pro Jahr erreichen. Toyota will den externen Verkauf von Brennstoffzellen unter Verwendung der Wasserstoffeinheiten des Mirai fördern und habe nach eigenen Angaben bereits Angebote für einen externen Verkauf von 100.000 Einheiten bis 2030 erhalten. Bei den meisten davon handelt es sich um Nutzfahrzeuge.
Technologie von Denso und Aisin
Toyota vermeldet zudem, kleinere "eAxles" einzuführen, die Elektromotoren und die Komponenten für den Antrieb eines Elektroautos von Zulieferern wie Aisin und Denso kombinieren. Mit diesen neuen Komponenten erhofft sich der Fahrzeughersteller, die Reichweite kleiner E-Fahrzeuge zu erhöhen. Ebenfalls von Denso wird eine neue Generation von Halbleitern, die in der nächsten Generation von Wechselrichtern für Elektroautos verwendet werden soll, in Toyota-Fahrzeugen Einzug finden. Von diesen Chips versprechen sich die Ingenieure, den Leistungsverlust zum Elektromotor eines Elektroautos um bis zu 50 Prozent zu reduzieren.
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