Taxi- und Mietwagen-Initiative will grüne Mobilität fördern

Hinter der Initiative steht ein Generalunternehmer von Uber, was deren Forderungen auch anzumerken ist.

Die Initiative macht bereits mit Eigenwerbung auf Mietwagen von sich reden. (Foto: Janó Schmidt/Initiative Grüne Mobilität? Ja,bitte)
Die Initiative macht bereits mit Eigenwerbung auf Mietwagen von sich reden. (Foto: Janó Schmidt/Initiative Grüne Mobilität? Ja,bitte)
Dietmar Fund

Unter dem Namen „Grüne Mobilität? Ja bitte!“ hat eine neu gegründete Initiative mit einer breit gestreuten Pressemitteilung vom 21. November 2022 erstmals auf sich aufmerksam gemacht. Sie schreibt von sich, dass sie für mehr als 28.000 Taxi- und Mietwagenunternehmen in Deutschland aktiv sei, die einen noch größeren Beitrag zum Umweltschutz leisten wollten. Bereits jetzt würden sie dabei helfen, Emissionen einzusparen und den Straßenverkehr zu entlasten. Für den Wandel hin zu einer nachhaltigen Mobilität reiche das aber bei Weitem nicht.

Deshalb kündigt die Initiative erste eigene Maßnahmen an und erhebt politische Forderungen. Noch in diesem Jahr bringe sie mit einem Partner 200 mit Wasserstoff und Brennstoffzelle elektrische betriebene, lokal emissionsfreie Mietwagen auf die Straßen Berlins. Außerdem biete sie ein Jahr lang allen Taxis und Mietwagen die Möglichkeit, kostenfrei am Potsdamer Platz kostenlos Strom zu laden.

Zudem will sich die Initiative dafür einsetzen, dass „mehr und mehr Taxizentralen und App-basierte Mobilitätsvermittler“ grüne Bestellmöglichkeiten anbieten, damit sich Kunden bewusst für nachhaltige Mobilität entscheiden könnten. An jedem Bahnhof und an jedem Flughafen sollten „lokal emissionsfreie“ Taxis Priorität erhalten.

Die politischen Forderungen lassen erahnen, wer hinter der Initiative steckt. Die Forderung nach einer Nachfolgeregelung für den ab September 2023 für gewerbliche Fahrzeuge auslaufenden Umweltbonus könnte auch von den beiden Taxi-Bundesverbänden stammen. Die Forderung, Busspuren und öffentliche Ladeinfrastruktur mit allen emissionsfreien Fahrzeugen des Gelegenheitsverkehrs nutzen zu dürfen, und die Forderung nach einer Abschaffung der Rückkehrpflicht für Mietwagen indessen weisen darauf hin, dass Uber hinter der Initiative steckt, ohne namentlich in Erscheinung zu treten. Dafür spricht, dass Thomas Mohnke der Sprecher der Initiative ist. Er ist einer der bekanntesten Generalunternehmer von Uber.

Laut Leszek Nadolski, Vorsitzender der Innung des Berliner Taxigewerbes e.V., laufen in Berlin bereits 50 Elektrotaxis, die von der Senatsverwaltung gefördert worden sind. Diese Förderung sei kürzlich verlängert worden.

Logobanner Liste (Views)