Pooling könnte dem Taxi-Gewerbe das Wasser abgraben

Der Koalitionsvertrag der neuen baden-württembergischen Landesregierung macht keine Hoffnung, was den Straßenpersonenverkehr angeht. Weil die Landesregierung Poolingdienste fördern will, droht sie den vielen kleinen Taxi- und Mietwagenfirmen im Land das Wasser abzugraben. Das erklärte Dr. Timo Didier, Geschäftsführer des Verbandes des Württembergischen Verkehrsgewerbes e.V., nach der virtuellen Vorstandssitzung am 5. Mai 2021.

Der 162 Seiten umfassende Entwurf des Koalitionsvertrags, dem die Parteitage beider Parteien am 8. Mai 2021 noch zustimmen müssen, trägt den Titel „Jetzt für Morgen – Der Erneuerungsvertrag für Baden-Württemberg“ und formuliert Ziele, die 2021 bis 2026 umgesetzt werden sollen. Das Kapitel „Mobilität und Infrastruktur“ ist zwölf Seiten stark. Darin ist von klimafreundlicher Mobilität und einem integrierten Mobilitätskonzept die Rede.

Alle Orte in Land sollten künftig von 5 Uhr bis Mitternacht mit dem öffentlichen Verkehr erreichbar sein. Im ländlichen Raum soll sogar ein 30-Minuten-Takt sichergestellt werden. Das gehe aber nur über einen Ausbau des bedarfsgesteuerten On-Demand-Verkehrs, steht in dem Papier. Ehrenamtliche Orts- und Bürgerbusse sowie soziale Fahrdienste sehen die Koalitionäre als wichtige Ergänzung im Mobilitätssystem, die sie weiterhin fördern und integrieren möchten.

Der vom Verband offenbar aufgegriffene Abschnitt geht auf „moderne, vernetzte und geteilte Mobilitätsangebote“ ein. Hierzu heißt es, man wolle „die Aufgabenträger des ÖPNV ermutigen, die Möglichkeiten des neuen Personenbeförderungsgesetzes zu nutzen, um Ridepoolingdienste als sinnvolle Ergänzung des Angebots klimafreundlicher Mobilität zu etablieren“.

Interessierte Leserinnen und Leser können den Entwurf des Koalitionsvertrags als pdf-Datei im Downloadbereich dieser Meldung herunterladen.