Stadt unterbietet Taxitarif

Der ewige Streit zwischen Taxis und Mietwagen hat eine neue groteske Posse erhalten: In Osnabrück hat die Stadtverwaltung eigenen Mitarbeitern die Heimfahrt mit ortsfremden Mietwagen organisiert.
Redaktion (allg.)

Am 1. April plant die Stadt Osnabrück ein großes Betriebsfest für die Mitarbeiter der Stadt, der Stadtwerke, des Klinikums und der Osnabrücker Stadthalle. Damit nach der „großen Sause“ (Zitat Neue Osnabrücker Zeitung OZ) auch jeder gut nach Hause kommt, werden den Mitarbeitern „Taxi-Rückfahrten zum Preis von einem Euro pro Kilometer ohne Anfahrtskosten“ empfohlen.

Laut Osnabrücker Taxitarif zahlen Taxigäste allerdings 1,50 Euro pro Kilometer. Doch mit den ortsansässigen Taxis sollen – sehr zum Ärger von Taxifahrer Gerd Hermes und seinen Kollegen – die städtischen Bediensteten gar nicht heimfahren. Auf der Einladung zum Betriebsfest ist neben dem Hinweis auf den Taxi-Shuttle die Nummer eines auswärtigen Mietwagenunternehmers angegeben.

Wie die Neue Osnabrücker Zeitung berichtet, zeigen die Osnabrücker Taxifahrer wenig Verständnis für diese Ausbootung: „Es gibt doch genug Taxis in Osnabrück. Wieso wird ein Unternehmen aus Wallenhorst beauftragt? Uns werden die Preise von der Stadt vorgeschrieben, sie selbst hält sich aber nicht daran“, wird Gerd Hermes in der OZ zitiert. Hermes sieht sich und seinen Berufsstand benachteiligt. „Das zeigt doch wieder den Stellenwert, den Taxis für die Stadt haben.“

Die für die Organisation des Festes zuständige Mitarbeiterin der Stadt Osnabrück zeigte sich gegenüber der Zeitung reumütig: „Wir haben da was falsch gemacht“, wird sie zitiert. Der Begriff „Taxi“ auf der Einladung sei irreführend, da es sich um keinen Taxibetrieb, sondern um eine Mietwagenfirma handele. Am Angebot wird man aber wohl trotzdem festhalten. Zumindest lässt sich aus dem Artikel in der OZ nicht herauslesen, dass man den Mitarbeitern alternativ auch ein Taxi empfiehlt.

Printer Friendly, PDF & Email
Logobanner Liste (Views)