Kostenlose Taxifahrten ohne Taxis

Im baden-württembergischen Städtchen Weil der Stadt soll ab dem 5. Mai ein „Stadtseniorenmobil“ verkehren, dessen Benutzung nichts kostet.
Dietmar Fund

Bedürftigen und gehbehinderten Rentnern, die kein eigenes Auto haben, möchte der Stadtseniorenrat von Weil der Stadt die Möglichkeit geben, mit einem kostenlosen „Stadtseniorenmobil“ von den fünf Teilorten in die Kernstadt und wieder zurück zu kommen. Die Sozialstation stellt dazu eines ihrer Fahrzeuge zur Verfügung. Die Kosten des Kraftstoffs und der Versicherungen übernehmen der Förderverein der Sozialstation und der Krankenpflegeverein. Gefahren wird der Pkw von sechs Ehrenamtlichen. Sie müssen laut Hans Joachim Dvorak, dem Vorsitzenden des Stadtseniorenrats, nur ein ärztliches Attest und ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen.

Mitfahren dürfen die Senioren zwischen 14 und 18 Uhr, weil die Pkw der Sozialstation in der Regel vormittags im Einsatz sind. Der Fahrtwunsch muss zwei Tage im Voraus telefonisch bei der Dienstleistungsplattform „Lebensqualität Weil der Stadt“ oder bei Dvorak angemeldet werden.

„Das Projekt ist dafür gedacht, den Senioren das Einkaufen zu ermöglichen, weil nicht mehr jeder Teilort über einen Supermarkt verfügt“, erläutert Helga Dvorak, die wie ihr Mann als ehrenamtliche Fahrerin mitarbeitet. Das Stadtseniorenmobil soll zunächst ein Jahr lang fahren. Obwohl die mit einbezogene Dienstleistungsplattform unter dem Stichwort „Fahrservice“ auch zwei Taxiunternehmen auflistet, wurde das Taxigewerbe nicht mit eingebunden, um keine öffentlichen Gelder in Anspruch nehmen zu müssen. Kranken- und Rollstuhlfahrten sollen nicht mit dem Stadtseniorenmobil abgewickelt werden dürfen, sondern Sache der darauf spezialisierten Taxiunternehmen Flad und Gäckle-Ziegerer bleiben.

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