IAA Mobility 2023: VW lässt den (letzten) Passat Variant auch stromern - bis 100 Kilometer

Trotz ID.7 traut man dem Frieden mit der Elektrifizierung offenbar noch nicht ganz - und bringt aus Wolfsburg den neuen Passat Variant mit nach München. Zwei neue Plug-in-Hybride sollen rein elektrische Distanzen von etwa 100 Kilometer ermöglichen - und erstmals das DC-Schnellladen, mit immerhin bis zu 50 kW Ladeleistung.

Mit aerodynamischerer Silhouette fast im Arteon-Style geht der neue Passat Variant an den Start. | Foto: VW
Mit aerodynamischerer Silhouette fast im Arteon-Style geht der neue Passat Variant an den Start. | Foto: VW
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Zur Weltpremiere auf der IAA Mobility in München (05.–09.09.2023) zeigt der Automobilhersteller Volkswagen erste Fotos und Fakten des komplett neu entwickelten Passat, der trotz des derzeitigen Marktstarts der vollelektrischen Limousine ID.7 noch auf den Markt kommt. Der Fokus liegt auf frischerem Aerodynamik-Design, neuen Effizienzantrieben, hoher Qualität und einer Vielzahl neuer Technologien, werben die Wolfsburger für ihren Klassiker. Anrollen soll der neue Passat als universeller Variant im ersten Quartal 2024. Mit mehr als 34 Millionen verkauften Exemplaren ist der Passat nach dem Golf und noch vor dem Käfer das meistverkaufte VW-Modell aller Zeiten.

„Die neueste Evolutionsstufe des Modularen Querbaukastens (MQB evo) bildet die hochinnovative technische Basis der neunten Passat Generation. Durch die großen Skaleneffekte des MQB evo demokratisiert Volkswagen erneut zahlreiche Hightech-Entwicklungen und macht sie für hunderttausende Autofahrer verfügbar", trommelt Kai Grünitz, Markenvorstand für Technische Entwicklung für den Passat.

Allem voran führt er zwei komplett neu entwickelte Plug-in-Hybridantriebe (so genannte eHybride) mit einer Systemleistung von 150 kW (204 PS) und 200 kW (272 PS) an. Im Verbund mit einer neuen 19,7-kWh-Batterie (Netto) sollen sie rein elektrische Reichweiten von circa 100 Kilometer ermöglichen. Dafür sorgen sollen auch deutlich kürzere Ladezeiten, denn die Batterie wird nun an AC-Ladepunkten mit immerhin 11 statt bisher nur lahmen 3,6 kW geladen. An DC-Schnellladesäulen kann der Hybrid-Kombi mit bis zu 50 kW laden. Zudem soll die Allianz aus E-Maschine und dem neuem, zum altbackenen 1,4 TSI dem Vernehmen nach sparsameren Turbobenziner (1.5 TSI evo2) für Gesamtreichweiten von rund 1.000 Kilometern sorgen.
 

Neuer 48V-Mildhybrid als kleinste Elektrifizierung - DSG wird Standard

Ebenfalls neu an Bord des Passat ist ein 48V-Mild-Hybridantrieb (eTSI mit 110 kW / 150 PS), der kinetische in elektrische Energie umwandelt und das „Segeln“ ohne Verbrenner ermöglichen soll. Zwei 150 kW (204 PS) und 195 kW (265 PS) starke Turbobenziner (2.0 TSI) sowie drei Turbodieselmotoren (2.0 TDI) mit 90 kW (122 PS), 110 kW (150 PS) und 142 kW (193 PS) vervollständigen das Antriebsprogramm. Stets serienmäßig an Bord ist ein automatisches Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Die Varianten mit 195 kW und 142 kW haben serienmäßig den Allradantrieb 4MOTION. Alle anderen Modelle verfügen traditionell über Frontantrieb.

Vollständig neu konzipiert haben die Wolfsburger auch das Interieur. Markanter sein soll die klar gegliederte und großflächige Display-Landschaft – die man als "stilvoll, funktional und progressiv" bezeichnet. Die technische Basis bildet der MIB4. Die neueste Generation des „Modularen Infotainment-Baukastens“ soll eine intuitive Bedienbarkeit ermöglichen, die konsequent auf die Wünsche der Fahrerinnen und Fahrer ausgerichtet worden sei, wie man in Anspielung auf die vielen Klagen über die "Wischfeld"-Bedienung konzediert.

Der neue Variant kommt zudem mit einem weiterentwickelten Paket an Assistenzsystemen. Dabei neu ist der optionale „Park Assist Plus“3, der „Park Assist Pro“3 und die Memory-Funktion für den „Park Assist Pro“3. Via „Park Assist Pro“4 kann der neue Kombi fernbedient mittels Smartphone ein- und ausgeparkt werden, wer auch immer das braucht. Hat man die Memory-Funktion für den „Park Assist Pro“4 an Bord, kann das System auf Wunsch die letzten 50 Meter einer Fahrt aufzeichnen und speichern.

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