Taxi-Verkehrssicherheitstag rät zu stabiler Seitenlage

Beim ersten Verkehrssicherheitstag der IG Taxi und Mietwagen Mainviereck e.V. gab ein Rettungssanitäter Erste-Hilfe-Tipps, die auf Patienten bei Krankenfahrten zugeschnitten waren.

Jonas Dauphin von DoC auxilium gab den Teilnehmenden Erste-Hilfe-Tipps, die auf Krankenfahrten zugeschnitten waren. (Foto: Dietmar Fund)
Jonas Dauphin von DoC auxilium gab den Teilnehmenden Erste-Hilfe-Tipps, die auf Krankenfahrten zugeschnitten waren. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Wenn ein Patient nach der Bestrahlung oder der Dialyse im Taxi oder Mietwagen über Kreislaufprobleme klagt, wäre es das Mittel der Wahl, ihn hinzulegen und in eine stabile Seitenlage zu bringen. Da das gewöhnlich innerhalb des Fahrzeugs nicht geht, sollte man mit dem Patienten reden, ihm nach Möglichkeit einen Schluck zu trinken geben und einen Notruf absetzen, wenn er sich schon nicht mehr richtig artikulieren kann. Sollte er bewusstlos werden, sollte man sofort an einer geeigneten Stelle anhalten und den Patienten außerhalb des Fahrzeugs in die stabile Seitenlage bringen. Wichtig ist dabei nur, dass der Mund der tiefste Punkt ist, damit Erbrochenes nicht zum Ersticken führen kann.

Diese Ratschläge gab der Rettungssanitäter Jonas Dauphin von DoC auxilium aus Kleinheubach beim 1. Verkehrssicherheitstag der IG Taxi und Mietwagen Mainviereck e.V., der am 21. Oktober 2023 in Erlenbach/Main stattfand. Deren Vorsitzender Uli Lo Re hatte den Event innerhalb von nur vier Wochen auf dem Gelände der Firma Mainsite organisiert.

Den Vorgaben von Uli Lo Re folgend ging der Rettungssanitäter auch auf Nachblutungen ein, die bei Dialysepatienten auftreten können. Stellt man sie direkt am Auto fest, sollte man mit dem Patienten am besten gleich zur Dialysestation zurückgehen, die sich damit am besten auskenne. Weil die meisten solcher Blutungen nicht sehr stark seien, sollte man unterwegs einen Verband nur sehr vorsichtig anlegen und nicht zu viel Druck auf den Dialyseshunt ausüben, über den die Patienten an die Blutwäsche angeschlossen werden. Durch einen Druckverband könnte der Shunt sonst kaputtgehen, sagte der Referent. Sollte das Blut aber stark spritzen, sei er dennoch nötig.

Bei Krampfanfällen im Taxi komme es bei den Patienten zu einer Art „kleinem Kurzschluss“ im Gehirn, der zu Verkrampfungen der Muskeln führe. Die Menschen verdrehten dann oft die Augen und würden bewusstlos. Auch sie sollte man aus dem Taxi herausbugsieren, sie in eine stabile Seitenlage bringen und den Rettungsdienst rufen. „Gut wäre es, wenn Sie den Sanitätern sagen könnten, wie lange der Krampfanfall gedauert hat, weil sie daraus wichtige Rückschlüsse ziehen können“, erklärte der Referent. „In der Regel hören die Krämpfe nach ein, zwei Minuten von selbst auf, aber sie können nach einer kurzen Erschöpfungsphase wiederkommen.“

Abschließend riet Dauphin dazu, für den Fall von Übelkeit Spucktüten oder Schalen im Fahrzeug mitzuführen. Einer der Teilnehmer sagte dazu, die habe er in der Dachablage seines VW Caddy immer dabei.

Einen Referenten zu Erste-Hilfe-Maßnahmen mit einzubinden, hatte sich auch Markus Schmid schon überlegt, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Taxi Ortenau e.V. Er hat in Offenburg schon sechs ähnliche Tage organisiert und stand Uli Lo Re zur Seite. Kurzfristig organisierte er Thomas Zehnle von der SVG Baden, mit dem er regelmäßig zusammenarbeitet, als Instruktor für eine Unterweisung in Arbeitssicherheit. Sie umfasste neben der Ergonomie am Fahrer-Arbeitsplatz den Umgang mit Rollstuhlfahrenden und deren Sicherung sowie Elemente eines Pkw-Fahrsicherheitstrainings. Unterstützt wurde er von zwei Fachkräften für Arbeitssicherheit der SVG Süd, Ralf Geißler und Guido Kauhl.

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