Existenzbedrohung durch Uber & Co: Mietwagen-Verband ruft 2.000 Fahrzeuge zum Streik auf

Am heutigen Montag wollen im Rhein-Main-Gebiet rund 2.000 Mietwagen streiken, um auf die wirtschaftliche Notlage vieler Unternehmen hinzuweisen. Mietwagen-Unternehmer klagen, sie könnten so nicht einmal den Mindestlohn an die Fahrer auszahlen.

Im Rhein-Main Gebiet könnte es heute schwer werden, ein Uber zu ergattern. Besser, man steigt stattdessen in ein Taxi ein.| Foto: T. Kanzler
Im Rhein-Main Gebiet könnte es heute schwer werden, ein Uber zu ergattern. Besser, man steigt stattdessen in ein Taxi ein.| Foto: T. Kanzler
Thomas Kanzler

Der Rhein-Main Mietwagen-Verband mit rund 300 Mitgliedern ruft zur Arbeitsniederlegung auf. Dem Verband zufolge bekommen Mietwagenfirmen, die ihre Dienste über Plattformen wie Uber, Bolt oder auch Freenow anbieten, nur knapp die Hälfte des Betrags, den die Fahrgäste über die App bezahlen. Der Geschäftsführer des Mietwagenunternehmens RJCabride GmbH, Sunny Gahre, beschreibt die Situation als existenzbedrohend.

Für eine Fahrt von der Frankfurter Innenstadt zum Flughafen, die rund 40 Euro kostet, blieben seinem Unternehmen nach Abzügen durch die Vermittler lediglich 14 bis 18 Euro. Solche Einnahmen reichten nicht einmal aus, um den gesetzlichen Mindestlohn zu decken, erklärt Gahre. Ziel des Streiks sei es, "faire Wettbewerbsbedingungen" einzufordern.

Uber verweist auf (eigene) Studie

Uber weist die Vorwürfe zurück und verweist auf eine kürzlich erschienene Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) (hier die Reaktionen des BVTM und des TMV zu der Studie). Diese soll verdeutlichen, dass Mietwagenpartner von Uber im Schnitt doppelt so hohe Umsatzrenditen erzielen wie andere Unternehmen in der Branche. Außerdem betont Uber, dass die Plattform mit einem dynamischen Preissystem arbeite, das die Auslastung optimiere und so höhere Umsätze ermöglichen soll.

Es bleibt zu hoffen, dass die Taxi-Unternehmen der Region heute mit ihrem verlässlichen Service den Bedarf an Mobilität auffangen können und so manchen Fahrgast davon überzeugen, auch in Zukunft wieder aufs Taxi zu setzen.

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