TÜV Süd zum Mängelreport: Die besten E-Autos fahren auf Verbrenner-Basis
Mit dem Honda Jazz hat ein Kleinwagen die Gesamtwertung des TÜV-Report 2025 gewonnen. Ansonsten punkten speziell Elektroautos und hier solche Fahrzeuge, die auf gemischten Verbrennerplattformen basieren. Mit besonders guten Werten stechen die Wolfsburger hervor: mit dem VW e-Golf etwa oder dem VW eUP. Auch der Mini Cooper SE punktet bei den Sachverständigen. Insgesamt bleiben die Werte im Vergleich zum Vorjahresbericht beinahe gleich. Die Quote der erheblichen Mängel steigt minimal von 20,5 auf 20,6 Prozent. Weitere Ergebnisse des neuen TÜV-Reports, den der TÜV-Verband jetzt in Berlin vorstellte: Licht bleibt Hauptmangel, die Quote der Fahrzeuge ohne Mängel sinkt leicht - um 0,4 Prozentpunkte auf 67,9 Prozent.
"Die Fahrzeugsicherheit ist weiter auf sehr hohem Niveau", sagt Jürgen Wolz, Leiter Service Line Mobility und Amtliche Tätigkeiten Deutschland Division Mobility TÜV SÜD, und fügt hinzu: "Das gilt insbesondere auch für die zunehmende Zahl an Elektroautos."
Hier zeigen die Auswertungen, dass die hochwertigsten Elektroautos auf Plattformen fahren, mit denen Verbrenner seit Jahren unterwegs sind. Karosserien, Fahrwerke, Antriebsstränge, Bremsen - bewährte Technik sorgt auch beim Elektroauto für ausgezeichnete Qualität.
Reine BEV-Plattformen liegen schlechter
Anders ist das bei Fahrzeugen, die von vornherein nur für den Stromantrieb konzipiert wurden. Beispiele dafür sind etwa das Tesla Model 3, das bereits nach zwei bis drei Jahren 14,2 Prozent erhebliche Mängel (EM) aufweist, und auch der Renault Zoe landet beim TÜV-Debüt mit 8,9 Prozent EM auf den hintersten Rängen. Der Vergleich belegt den Unterschied: Bei VW e-Golf sind es 3,4 Prozent und beim Mini Cooper SE 4,4 Prozent, wenn sie das erste Mal beim TÜV vorfahren.
Batterien sind schwer
Der Blick auf die Mängelgruppen der E-Fahrzeuge auf eigener Plattform untermauert die Hypothese: Denn beanstandet werden hauptsächlich Bauteile, die nichts mit dem Antrieb zu tun haben. Beispiel Achsaufhängung: Bereits bei der ersten Prüfgassenrunde hat das Tesla Model 3 hier eine EM-Quote von 3,0 Prozent. Der Renault Zoe liegt mit 0,3 Prozent leicht über dem Durchschnitt. VW e-Golf (null Prozent) oder der Mini Cooper SE (0,1 Prozent) liegen also teils weit darunter. Grund für Mängel am Fahrwerk ist nicht selten das hohe Gewicht der Batterien.
Hersteller wie Tesla vernachlässigen die Wartung
Dazu kommt, dass die Hersteller solcher Fahrzeuge kaum auf Wartung in der Werkstatt setzen. Fehlende Service-Intervalle wie beim Tesla hinterlassen eben ihre Spuren, die dann erst beim TÜV erkannt werden.
TÜV SÜD-Experte Wolz: "Elektroautos brauchen weniger Wartung? Stimmt nicht ganz. Das betrifft lediglich den Antriebsstrang, weil keine Flüssigkeiten oder beweglichen Teile ausgetauscht werden müssen. Das Fahrwerk etwa kann von der Elektronik nicht überwacht werden."
Auch ein E-Auto braucht exakt eingestellte Scheinwerfer und funktionierende Blinker. Stimmt hier etwas nicht, wird schnell ein erheblicher oder sogar gefährlicher Mangel daraus. Beim Tesla Model 3 beispielsweise fallen bereits bei der ersten HU 4,3 Prozent wegen Mängeln am Abblendlicht durch. Zum Vergleich: Beim e-Golf sind es nur 0,5 Prozent. Blinker - und damit fällt der Renault Zoe nach sieben Jahren komplett aus dem Rahmen: 1,7 Prozent EM. Bei den Fahrtrichtungsanzeigern schneidet das Tesla Model 3 hingegen mit 0,1 Prozent jeweils nach drei und fünf Jahren gut ab.
LED bringt Fortschritte: Die Licht EM-Quoten
1,5 Prozent der dreijährigen PKW präsentiert sich auf den Prüfgassen mit mangelndem Abblendlicht. Bei den Elfjährigen sieht es entsprechend düsterer aus: 6,1 Prozent. Insgesamt hat sich aber die Sichtbarkeit der Fahrzeuge über die Jahre enorm verbessert. So hat der TÜV-Report 2016 bei den Elfjährigen noch 24,9 Prozent EM beim Abblendlicht verzeichnet. Die Verbesserungen beim Licht gehen nach Ansicht der Experten vor allem auf technische Verbesserungen wie etwa das LED-Licht zurück. Die On-Board-Diagnose führt zusätzlich dazu, dass Ausfälle früher bemerkt werden.
Wolz: "Bei Lichtmängeln kennen die Sachverständigen kein Pardon. Sehen und gesehen werden ist schließlich eine Grundvoraussetzung für sicheren Straßenverkehr. Deshalb sollten Autofahrer defekte Lampen immer sofort reparieren lassen - nicht erst kurz vor der HU."
Honda Jazz ist Sieger
Die goldene Plakette 2025 erhält der Honda Jazz. Lediglich 2,4 Prozent der japanischen Kleinwagen fallen durch erhebliche Mängel auf, wenn sie das erste Mal zur HU fahren - mit durchschnittlich 28.000 Kilometern auf der Uhr. Der Jazz verweist Vorjahressieger VW Golf Sportsvan auf den zweiten Rang (2,5 Prozent). Danach kommen der Audi Q2 und der Porsche 911 Carrera mit 2,6 Prozent EM. Diese Ränge belegten im Vorjahr der Audi Q2 (Platz zwei) und der Audi TT (Platz drei).
Auf Platz 5 beweist der Mitsubishi ASX mit lediglich 2,7 Prozent erheblicher Mängel, dass auch ein vergleichsweise günstiger Crossover sehr sicher sein kann. Der Japaner, der für den europäischen Markt im Renault-Werk in Valladollid in Spanien gefertigt wird, hat beim HU-Debüt mit durchschnittlich 40.000 Kilometern Laufleistung sogar wesentlich mehr Kilometer auf der Uhr als die Erstplatzierten - im Vergleich zum Porsche 911 Carrera sogar fast doppelt soviel.
Immer wieder Tesla: E-Pionier liegt hinten
Am Ende der Tabelle abermals das Tesla Model 3 (14,2 Prozent). Auf dem vorletzten Platz: der Ford Mondeo (13,2 Prozent), Drittletzter: Skoda Scala mit 11,8 Prozent. Beim Blick auf die Premiummarken fällt auf, dass sich BMW - im Gegensatz zu Audi und Mercedes - nur im unteren Mittelfeld bewegt. Dreier / Vierer, Fünfer / Sechser sowie X5 / X6 müssen mit einer durchschnittlichen Quote EM von 6,5 beziehungsweise 8,2 Prozent bereits beim ersten Mal zurück in die Werkstatt - und das bei weitverbreitetem Servicevertrag. Gründe dafür sind vor allem Mängel bei der Beleuchtung sowie bei Reifen und Bremsen.
Die sind lange sicher
Beim Blick auf die Langstrecke behält der Porsche 911 Carrera in allen Altersstufen die Nase vorn - von 3,1 Prozent bei den Vierjährigen über 4,0 Prozent (8-Jährige) bis gerade einmal 5,6 Prozent bei den zehn Jahre alten Autos. Ansonsten hat der VW Golf Sportsvan von vier bis neun Jahren die geringsten erheblichen Mängel. Schlusslicht nach neun Jahren ist übrigens der Family-Van VW Sharan (23 Prozent).
Wieder nach vorne in den Tabellen: Nach sechs bis sieben Jahren stehen VW-T-Roc (6,0 Prozent) und der Mazda CX-3 (6,6 Prozent) mit dem 911er auf dem Treppchen, bei den Acht- bis Neunjährigen: der VW Golf Sportsvan und der Mazda 2 (10,6 Prozent). Zehn bis elf Jahre: Hier stechen Mercedes A- und B-Klasse hervor. Selbst nach durchschnittlich 114.000 Kilometern schaffen es die Hocheinsteiger auf Platz zwei und drei. Noch ein Blick aufs Siegerpodest der 13-Jährigen: Porsche 911 Carrera, Mitsubishi ASX und VW-Golf Plus.
Das sind die Klassenbesten
In der Klasse "Mini" siegt der Kia Picanto (3,8 Prozent). Bei den Kleinwagen belegt der Gesamtgewinner Honda Jazz (2,4 Prozent) den ersten Platz. In der Kategorie Kompakte siegt der e-Golf (3,4 Prozent). In der Mittelklasse glänzen Audi A4/A5 (4,7 Prozent). Der Golf Sportsvan (2,5 Prozent) ist der beste Van und der Audi Q2 das zuverlässigste SUV.
Hier geht`s zur Liste der häufigsten Mängel. Generell fällt dabei auf, dass Verbrenner-typische Fehlerquellen wie Ölverlust erst nach vielen Jahren die Hauptursache für eine Rüge des TÜV sind.
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