EuroAirport bremst deutsche Taxis aus

Der EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg verwehrt deutschen Taxis neuerdings die direkte Anfahrt und will künftig nur noch fünf Fahrten pro Taxi und Tag zulassen.
Friederike Stoyan setzt sich auch im Interesse ihrer Kollegen gegen Neuregelungen des Baseler Airports zur Wehr. (Foto: Dietmar Fund)
Friederike Stoyan setzt sich auch im Interesse ihrer Kollegen gegen Neuregelungen des Baseler Airports zur Wehr. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Seit rund zwei Monaten wird am EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg gebaut. Seither dürften nur noch französische Taxis direkt zur Ankunft und zum Abflug fahren, berichtet die Taxiunternehmerin Friederike Stoyan aus Weil am Rhein. Deutsche Taxis hingegen sollen über einen gebührenpflichtigen Parkplatz anfahren, wo sie wegen der schlechten Beschilderung für die Fluggäste kaum zu finden seien. Außerdem möchte der internationale Flughafen ab dem 1. Oktober 2017 nur noch fünf Anfahrten pro Taxi und Tag über diesen Weg zulassen. Das geht aus einem Fax hervor, das eine Mitarbeiterin des Flughafen-Sekretariats der Unternehmerin geschickt hat und das taxi heute vorliegt.

Friederike Stoyan findet, dass diese mit Sicherheits-Überlegungen begründeten Maßnahmen eines internationalen Flughafens nicht würdig sind. Daher hat sie gleich den Landkreis Lörrach, das Freiburger Regierungspräsidium und den Verband des Verkehrsgewerbes Baden in Freiburg angeschrieben.

Der Landkreis erklärte sich für nicht zuständig. Das Regierungspräsidium schrieb, man sehe keine Möglichkeit, auf rechtlichem Weg eine Verbesserung für deutsche Taxen zu erreichen. Die Behörde verwies auf eine grenzüberschreitende Regelung, die das Bundesverkehrsministerium mit den Franzosen getroffen hat (taxi heute berichtete). Der Verband hat noch nicht geantwortet.

Ergänzend hat die Unternehmerin auch den Oberrheinrat angeschrieben. Außerdem geht sie auf örtliche Abgeordnete zu. Ihrer Erfahrung nach beeinträchtigen die neuen Regelungen insbesondere Taxiunternehmer, die gut im Geschäft sind und mehrmals täglich zum Flughafen fahren. Betroffen seien Unternehmen in einem großen Einzugsbereich, der über Freiburg bis hinauf nach Gaggenau reiche.

„So kann man Fluggäste nicht behandeln“, erklärt Friederike Stoyan. „Schließlich sind wir auch Dienstleister des Flughafens. Wenn die französischen Taxifahrer nachts nicht greifbar sind, werden wir ja sogar vom Flughafen selbst angerufen.“

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