Bersenbrück: Taxi-Shuttle fördert die Inklusion

Weil die Deutsche Bahn am Bahnhof keinen Aufzug bauen möchte, hat der Bürgermeister mit einem Taxiunternehmen einen Shuttle-Service eingerichtet.
Mit Handzetteln wird am Bahnhof Bersenbrück für den Taxi-Shuttle geworben. (Foto: Samtgemeinde Bersenbrück)
Mit Handzetteln wird am Bahnhof Bersenbrück für den Taxi-Shuttle geworben. (Foto: Samtgemeinde Bersenbrück)
Dietmar Fund

Im Stadtrat der Samtgemeinde Bersenbrück wurde im November 2016 wieder über einen Shuttle-Service diskutiert, den der CDU-Bürgermeister Christian Klütsch vor zwei Jahren ins Leben gerufen hat. Er hatte sich damals mit dem örtlichen Taxi-Unternehmen Voß kurzgeschlossen. Taxi-Voß setzt derzeit 15 Taxis und Mietwagen ein.

Das Team der Taxi- und Mietwagenunternehmerin Hedwig Voß holt seither nach 30minütiger Voranmeldung gehbehinderte Personen und Rollstuhlfahrer zu Hause oder am Arbeitsplatz innerhalb der Samtgemeinde ab und befördert sie zum Bahnhof. Das und umgekehrt die Fahrt vom Bahnhof zurück bezahlt die Stadt wie eine Stadtfahrt. Ihr stellt das Taxiunternehmen dafür eine monatliche Rechnung. Mit diesem Taxi-Shuttle möchte der Bürgermeister unter anderem sicherstellen, dass gehandicapte Menschen, die die steile Fußgängerbrücke am Bahnhof nicht oder nur schwer nutzen können, von einem Gleis zum anderen kommen. Er verweist auf den Heilpädagogischen Verein Bersenbrück, der der größte Arbeitgeber in der Gemeinde sei.

„Mit Taxi-Voß verbindet uns seit langem ein vertrauensvolles Verhältnis“, sagte der Bürgermeister zu taxi heute. „Deshalb entscheidet jeweils der Taxifahrer, ob jemand den Service auf unsere Kosten in Anspruch nehmen darf.“ Ein Behindertenausweis sei keine Voraussetzung. Auch ältere Menschen mit einem Rollator oder Bürger, die nach einem Sportunfall an Krücken gingen, könnten den Shuttle-Service in Anspruch nehmen. Abgerechnet werde einmal im Monat.

Wie Bürgermeister Klütsch weiter berichtet, wird der Shuttle-Service zwar nicht häufig genutzt, doch sehe er ihn als wichtigen Bürgerservice an. Nach wie vor sei es sein Ziel, die Deutsche Bahn zum Bau eines Aufzugs zu bewegen. Wenn die Samtgemeinde ihn selbst bauen würde, bekäme sie zwar einen Zuschuss der Bahn, bekäme aber den Aufzug selbst vorgeschrieben und müsste die Folgekosten alleine tragen. Letztlich fördere die städtische Initiative die Inklusion, über die die Bahn immer gerne rede.

Vor kurzem hatte taxi heute über einen ganz ähnlichen Taxi-Shuttle-Service am Bahnhof der nordhessischen Stadt Rotenburg an der Fulda berichtet.

Logobanner Liste (Views)