ViaVan: Elektrischer On-Demand-Dienst mit Kölner Verkehrsbetrieben

Auch das Joint-Venture von Mercedes-Benz Vans setzt sukzessive auf Partnerschaften im ÖPNV und verkündet jetzt auch in Köln ein On-Demand-Shuttle-Projekt als Ergänzung im Netz - mit einer Flotte von E-Vans.

Alles Isi: So soll jedenfalls die Buchung der On-Demand-Shuttles in Köln klappen, die ab Mitte Dezember an den Start geht. (Foto: ViaVan)
Alles Isi: So soll jedenfalls die Buchung der On-Demand-Shuttles in Köln klappen, die ab Mitte Dezember an den Start geht. (Foto: ViaVan)
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Der Mercedes-Benz-Vans-Joint-Venture-Partner ViaVan, nach eigenen Angaben Europas führendes Unternehmen für On-Demand-Lösungen im ÖPNV, hat angkündigt, auch in Köln in Partnerschaft mit die Kölner Verkehrsbetriebe AG (KVB) einen On-Demand Service als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr einführen zu wollen. Der Service mit dem Namen "Isi" soll ab dem 14. Dezember mit einer elektrischen Fahrzeugflotte in Betrieb genommen werden, zum Start pandemiebedingt nur mit 50 Prozent Besetzung, Trennwand zum Passagierraum sowie mit einem strengen Hygienekonzept inklusive Maskenpflicht an Bord. Ziel ist es, den Zugang zum öffentlichen Nahverkehr zu erweitern und den Individualverkehr in der Stadt zu reduzieren, insbesondere zu Zeiten und an Orten weiter zu stärken, in denen aktuell noch Lücken bestehen. Daher wurden unterschiedliche Betriebszeiten und -zonen konzipiert.

So wird der Dienst tagsüber links- und rechtsrheinisch eingeführt, in Gebieten mit signifikanter Pkw-Nutzung, einem gewissen Gewerbeaufkommen sowie einem höheren Anteil älterer Bewohner, deren Strecke zur nächsten ÖPNV-Haltestelle mehr als 300 Meter beträgt, führt der Anbieter weiter aus. Zudem will man am Wochenende in den Abendstunden einen Zulauf ins Zentrum aus den benachbarten Vierteln anbieten.

Ankunft in Echtzeit verfolgen

Der Dienst wird voll integriert in die von ViaVan designte Isi-App, mit der sich auch Buchung, Ticketing und die Abrechnung erledigen lässt. Weiter gibt es die Möglichkeit, ein Shuttle telefonisch zu buchen. Zudem will der Ride-Pooling-Dienst die Fahrten möglichst gut bündeln, um die Effizienz zu steigern. Der eigenentwickelte Algorithmus soll dabei die Kunden so zu den Drop-on- und Drop-Off-Punkten leiten, dass nur kurze Fußwege entstehen. Die Fahrzeugankunft wird dabei in Echtzeit (ETA) an den Kunden übermittelt. Die Bezahlung der ab 2,70 Euro teuren Shuttletouren erfolgt direkt per App via PayPal oder Kreditkarte oder auch im Fahrzeug. Die App errechnet auch, ob für den gewählten Weg weitere Tickets im ÖPNV nötig sind.

Auch im deutschsprachigen Raum wird die Technologie von ViaVan bereits von zahlreichen Verkehrsunternehmen genutzt, zum Beispiel in Berlin (BVG), Bielefeld (moBiel), Lübeck (SVHL), Mainz (MVG), Neumünster (SWN), Oberhausen (STOAG), Wuppertal (WSW) und Zürich (VBZ). Dabei kommen trotz des Joint Ventures nicht unbedingt Fahrzeuge von Mercedes-Benz zum Einsatz.

Auf Anfrage von taxi heute hat die Pressesprecherin von ViaVan einige Informationen nachgereicht. So sind die eingesetzten zehn Fahrzeuge vom Typ LEVC TX, also elektrisch angetriebene Siebensitzer mit Dreizylinder-Benziner als Range-Extender und ausziehbarer Rollstuhlrampe. Betrieben werden sie von den Kölner Verkehrsbetrieben, die dafür schon vorhandene Busfahrer einsetzen. Sie müssen schon seit mindestens zwei Jahren an Bord sein und wurden eigens für den neuen Service geschult.

Tagsüber gibt es das On-Demand-Ridepooling von Montag bis Freitag zwischen 8 und 15 Uhr. Freitags und Samstagabends sowie an den Abenden vor Feiertagen kann der Dienst von 20 Uhr abends bis 3 Uhr morgens gebucht werden. Also genau in der Zeit, in der auch Taxis bisher das meiste Nachtgeschäft machen. Die Anzahl der nachts eingesetzten Fahrzeuge soll sich je nach Nachfrage zwischen drei und zehn bewegen.

 

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