Taxi-Tarife müssen auch die Rente sichern

Bei Verhandlungen über den Taxi-Tarif möchte LTV-Hauptgeschäftsführer Martin Kammer den Behörden klarmachen, dass Taxi- und Mietwagenunternehmer genügend Geld für ihre Altersvorsorge erwirtschaften müssen.

Hauptgeschäftsführer Martin Kammer lässt in seinem Bemühen nicht nach, seinen Mitgliedern nach Möglichkeit auskömmliche Konditionen zu sichern. (Foto: Dietmar Fund)
Hauptgeschäftsführer Martin Kammer lässt in seinem Bemühen nicht nach, seinen Mitgliedern nach Möglichkeit auskömmliche Konditionen zu sichern. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

„Immer wieder hören wir bei Verhandlungen über nötige Erhöhungen der Taxitarife das Argument, Taxifahrten seien zu teuer. Dem müssen wir entgegenhalten, dass ein Unternehmer ein hohes finanzielles sowie persönliches Risiko trägt, Verantwortung gegenüber seinen Mitarbeitern hat, 12 bis 16 Stunden am Tag arbeitet und so viel Gewinn erwirtschaften muss, dass es zum Leben mehr als reicht. Denn er muss eine Altersvorsorge haben, mit der er zum Renteneintritt seine privaten Kosten deckt und nicht zum Sozialhilfefall wird. Weiterhin sollte sich das Unternehmersein auch finanziell lohnen, denn wenn ich weniger verdiene als meine besten Fahrer, dann kann man damit aufhören. Daher müssen wir die Taxitarife entsprechend anpassen“. Das erklärte Martin Kammer, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV), bei der Mitgliederversammlung seiner Fachvereinigung Personenverkehr. Sie fand am 15. November 2019 in den Räumen der IHK in Erfurt statt.

Wie Kammer den rund 70 Teilnehmern berichtete, versuchen Bürgermeister einiger Städte in Thüringen, den Bürgerbus mit freiwillig arbeitenden Rentnern zu forcieren. Dort scheitere es oft an der Zuverlässigkeit und an der Sicherheit. Denn die Rentner würden aufgrund ihres Gesundheitszustandes gar keinen Personenbeförderungsschein mehr bekommen.

Aus diesem Grund möchte der LTV die so sogenannten differenzierten Bedienformen wie Anruf-Sammel-Taxis oder Anruf-Linien-Taxis  bei den Bürgermeistern und Landräten sowie in der Politik bekannter machen, damit der Bürgerbus in Thüringen keine Zukunft hat. Wer verlässliche und professionelle Personenbeförderung wolle, komme am Taxi- und Mietwagengewerbe nicht vorbei, aber das Gewerbe habe seinen Preis, denn es handle sich um Wirtschaftsunternehmen, sagte Kammer. Wer „ja“ zum Mindestlohn gesagt habe, und das seien alle etablierten Parteien gewesen, der müsse auch „ja“ zu den Kosten der professionellen Anbieter sagen.

Der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes, der sich noch immer stark für das mobile Gewerbe engagiert, möchte das gerne in Gesprächen mit dem Thüringer Städte- und Gemeindetag mit einbringen. Seine Botschaft dort werde sein, dass eine zuverlässige Bedienung nur über Taxi- und Mietwagenunternehmer gewährleistet werden könne. Bei einer Abfrage sprach sich eine klare Mehrheit der Anwesenden dafür aus, dass sich der LTV in dieser Hinsicht engagieren solle.

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