24.07.2008
Redaktion (allg.)
In Hamburg beschloss der Senat in der vergangenen Woche eine Anhebung des Taxitarifs in der Hansestadt zum 1. August. Der Grundpreis steigt dadurch von 2,40 auf 2,60 Euro. Die Kilometer eins bis vier sollen dann 1,80 Euro statt bisher 1,68 Euro kosten. Für längere Fahrten bleiben die Kilometerpreise nahezu unverändert.
In Frankfurt müssen Fahrgäste künftig für Fahrten mit dem Taxi ebenfalls mehr ausgeben. So steigen die Tarife ab dem 1. Oktober um durchschnittlich sieben Prozent. Vor allem die Preise für Kurzstrecken bis zu zehn Kilometern werden in der Bankenmetropole deutlich angehoben. Die letzte Tariferhöhung in Frankfurt wird dann zweieinhalb Jahre zurückliegen. Auch im Juni 2006 waren die Beförderungsentgelte um sieben Prozent angehoben worden.
Auch in der hessischen Landeshauptstadt reagiert man auf den Schock an den Zapfsäulen mit steigenden Taxi-Preisen. Nach der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung sehen die Preise für Taxifahren in Wiesbaden ab dem 1. September künftig wie folgt aus: Der Grundpreis beträgt tagsüber 2,20 Euro (vorher 2,00 Euro) und nachts 2,70 Euro (bisher 2,50 Euro). Für die ersten beiden Kilometer bezahlt der Gast jeweils 2,20 Euro (derzeit sind es glatte 2 Euro), für jeden weiteren Kilometer werden ab September 1,40 Euro und somit 15 Cent mehr als bisher fällig. Der Preis für eine Stunde Wartezeit steigt gar um fünf auf dann 25 Euro.
Die Berliner Taxiverbände planen als Reaktion auf steigende Kraftstoffpreise derzeit offenbar ebenfalls eine Tarifanhebung. Wie die "Berliner Zeitung" berichtet, wollen die Innung des Taxigewerbes und der Taxi-Verband Berlin-Brandenburg beim Senat einen Zuwachs von etwa fünf Prozent beantragen. Die neuen Tarife würden dann ab Herbst 2008 gelten.
In Mainz und Rüsselsheim hingegen sollen die Preise – zumindest vorerst – stabil bleiben. In Mainz wurde erst im vergangenen Jahr die Grundgebühr von 2,05 Euro auf 2,20 Euro und der Kilometerpreis um zehn Cent auf 2,20 Euro für die ersten beiden Kilometer und 1,40 Euro für jeden weiteren erhöht. "Angesichts der horrend gestiegenen Kosten ist diese Anhebung eigentlich nicht ausreichend, aber mehr können wir unseren Kunden nicht zumuten", zitiert die „Allgemeine Zeitung“ Reinhard Kropp, den Vorstand der Allgemeinen Funktaxen-Zentrale. Erst 2009 denke man wieder neu über Preiserhöhungen nach. Ähnlich argumentiert man in Rüsselsheim, wo der Kilometerpreis 2007 ebenfalls um zehn Cent erhöht wurde.
So einig ist sich das Gewerbe an der Isar nicht. Wie das Münchner Taximagazin „Taxi News“ in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, führt für den Taxiverband München (TVM) und die Zentrale IsarFunk angesichts der Kostenexplosion und der dadurch nicht mehr gegebenen Wirtschaftlichkeit für Taxiunternehmer kein Weg an einer Anhebung der Tarife vorbei. Für einen entsprechenden Antrag fehlt es laut Taxi News allerdings am nötigen Mitwirken der mächtigen Münchner Genossenschaft. Deren Vorsitzender Hans Meißner plädiert in der aktuellen Ausgabe seiner hauseigenen Publikation, „die Spritpreise zumindest bis Herbst abzuwarten, um zu sehen, wo die Reise hingeht.“ und riet den Münchner Unternehmern auf der kürzlich abgehaltenen Generalversammlung stattdessen dazu, auf alternative Gas-Antriebsarten umzusatteln.
Man darf gespannt sein, welche Diskussionen, Erkenntnisse und Vorschläge in Sachen Kostenbewältigung die kommenden Wochen und Monate noch bringen werden…