MIJA: MVG plant On-Demand-Dienst in München

Mija san Mija: Auch die MVG plant in München unter Beratung der Hamburger VW-Tochter MOIA den Aufbau eines On-Demand-Dienstes. Der soll ab 2025 vor allem in den Abend- und Nachstunden das ÖPNV-Angebot ergänzen soll. Perspektivisch ist auch der Einsatz autonom fahrender Shuttles vorgesehen.

Der Buzz kommt! Auch in München soll es ab 2025 ein On-Demand-Angebot geben, je nach Anbieter vielleicht auch mit den vollelektrischen ID.Buzz-Modellen von VW. | Foto: MVG
Der Buzz kommt! Auch in München soll es ab 2025 ein On-Demand-Angebot geben, je nach Anbieter vielleicht auch mit den vollelektrischen ID.Buzz-Modellen von VW. | Foto: MVG
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Johannes Reichel)

Die bayerische Landeshauptstadt München plant den Aufbau eines On-Demand-Dienstes ab 2025, der das ÖPNV-Netz mit flexiblen Fahrservices ergänzen soll, perspektivisch auch mit autonom fahrenden Shuttles. Der Mobilitätsausschuss des grün-rot regierten Stadtrats hat in seiner letzten Sitzung den neuen On-Demand-Services MIJA in der Landeshauptstadt beschlossen. Dieser soll den Münchner*innen damit in der zweiten Jahreshälfte 2025 als neues und flexibles Mobilitätsangebot zur Verfügung stehen, das ohne festen Fahrplan oder Linienweg ganz nach Bedarf der Fahrgäste verkehrt. Wenn nun noch der Stadtrat in der Vollversammlung zustimmt, muss die MVG die notwendigen Ausschreibungen durchführen. Mit dem Dienst wolle man neue Zielgruppen gewinnen, die derzeit den ÖPNV nicht oder selten nutzen, die Verkehrswende damit vorantreiben und perspektivisch auch autonom fahrende Shuttles mit einbinden, kündigte MVG-Chef Ingo Wortmann an.

Der Zu- und Ausstieg erfolgt nach der Buchung über die MVGO-App an einer der zahlreichen virtuellen Haltestellen, die im Abstand von etwa 350 Metern im gesamten Bediengebiet zu finden sein werden. Starten soll der On-Demand-Service als Abend- und Nachtverkehr und ergänzt den bestehenden Linienverkehr. Bis 2028 soll der Service für 50 Millionen Euro schrittweise bis auf 100 Fahrzeuge ausgeweitet werden und dann nahezu rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Der neue On-Demand-Service wird allerdings nicht in den ÖPNV-Tarif integriert sein. Für Kund*innen, die ein in München gültiges ÖPNV-Ticket besitzen, soll es aber Rabatte geben. Der für die Fahrt zu zahlende Betrag wird bereits vor der Buchung in der App angezeigt und ändert sich während der Fahrt nicht mehr, so der Plan.

Der teilweise behindertengerechte, speziell auch an ältere Menschen gerichtete Service soll zunächst in den Stadtteilen Aubing-Lochhausen-Langwied, Allach-Untermenzing, Pasing-Obermenzing, Moosach, Neuhausen-Nymphenburg, Schwabing-West, Maxvorstadt, Schwanthalerhöhe, Ludwigsvorstadt, Isarvorstadt sowie Altstadt-Lehel eingerichtet werden. Kund*innen können bei Bedarf eines der vollelektrischen Fahrzeuge über die Mobilität-App MVGO der MVG buchen.

ÖPNV ergänzen, nicht ersetzen

Mit der On-Demand-Mobilität wolle man den öffentlichen Nahverkehr um ein neues Angebotselement erweitern, so das zuständige Mobilitätsreferat der Stadt München. Mit spezifischen Eigenschaften wie Komfort, Verfügbarkeit und Flexibilität ergänzen die neuen On-Demand-Angebote den bestehenden Linienverkehr und stärken so die Attraktivität des öffentlichen Nahverkehrs als Ganzes. Bereits in den Jahren 2018 bis 2020 hat die MVG mit dem "IsarTiger" in einem Feldversuch On-Demand-Mobilität in der Stadt getestet. Aufbauend auf den Erfahrungen dieses Versuchs hat sich ein Projektkonsortium bestehend aus der Technischen Universität München (TUM), der Beratungsgesellschaft digital mobilities consultants (dmo) sowie des Ridepooling-Anbieters MOIA unter Federführung des Mobilitätsreferats in den vergangenen Monaten damit beschäftigt, ein Betriebs- und Finanzierungskonzept für On-Demand-Verkehre in der Landeshauptstadt München zu erarbeiten. Die MVG als verantwortliche Betreiberin des neuen Services war eng in die Konzeption mit eingebunden.

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