Speyer könnte 2024 ein Frauen-Nacht-Taxi bekommen

Der Stadtrat hat beschlossen, zwei Jahre lang ein Frauen-Nacht-Taxi im Rahmen eines Modellversuchs zu erproben.

Die Stadt Speyer will nächtliche Taxifahrten von Frauen mit Gutscheinen im Wert von fünf Euro fördern. (Foto: Klaus Venus)
Die Stadt Speyer will nächtliche Taxifahrten von Frauen mit Gutscheinen im Wert von fünf Euro fördern. (Foto: Klaus Venus)
Dietmar Fund

In seiner Sitzung am 20. Juli 2023 hat der Stadtrat von Speyer beschlossen, im Stadtgebiet nächtliche Taxifahrten aller Einwohnerinnen ab 14 Jahren mit fünf Euro zu bezuschussen. Dazu sollen im Rahmen eines zweijährigen Modellversuchs maximal vier Gutscheine pro Einwohnerin im Wert von je fünf Euro ausgegeben werden, die in Taxis der teilnehmenden Taxibetriebe eingelöst werden können. Vom 1. Oktober bis zum 31. März geht das in der Zeitspanne zwischen 19 Uhr und 6 Uhr, zwischen dem 1. April und dem 30. September von 21 Uhr bis 5 Uhr.

Bei einer telefonischen Bestellung oder beim Heranwinken eines Taxis müssen die Mädchen und Frauen nur angeben, dass es sich um eine Frauen-Nacht-Taxi-Fahrt handelt. Sie müssen dann die Differenz zum normalen Taxitarif entrichten, ihren Gutschein abgeben und die Fahrt quittieren. Die Taxiunternehmen rechnen die Fahrten dann mit der Stadtverwaltung ab. Der Turnus hierfür müsse noch festgelegt werden, heißt es in der Beschlussvorlage. Sie enthält noch keinen konkreten Einführungstermin, weil das für das Vorhaben vorgesehene Budget von 5.000 Euro erst für das Haushaltsjahr 2024 vorgesehen ist und die Ausgabe erst mit dem dazugehörigen Haushaltsplan beschlossen werden muss. Es soll noch versucht werden, Sponsoren für das Projekt zu gewinnen.

Abgegrenzt wird das neue Vorhaben darin vom AST-Ruftaxi, das zwar ausgebaut werden solle, aber nur zwischen Haltestellen genutzt werden könne. Außerdem könne beim AST nicht gewährleistet werden, dass Frauen und Mädchen alleine im Taxi säßen. Ausdrücklich schließt die Vorlage für das Frauen-Nacht-Taxi „transweibliche Personen“ mit ein, auch wenn noch keine Personenstandsänderung stattgefunden habe.

Der Beschluss hat eine lange Vorgeschichte, die bereits 2020 begonnen hat und durch die Corona-Pandemie verzögert wurde. Angeregt hatte das Projekt ursprünglich die SPD-Fraktion (taxi heute berichtete schon damals).

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