Tippen auf dem Handy stört den sechsten Sinn

Der TÜV Nord weist auf Untersuchungen hin, die abgelenkten Autofahrern einen schützenden sechsten Sinn bescheinigen.
Verboten gefährlich ist das Tippen auf dem Handy, bekräftigt ein texanischer Forscher. (Foto: TÜV NORD GROUP)
Verboten gefährlich ist das Tippen auf dem Handy, bekräftigt ein texanischer Forscher. (Foto: TÜV NORD GROUP)
Dietmar Fund

Autofahrer haben am Steuer einen „sechsten Sinn“, der sie im Falle von Ablenkungen schützt. Der wird aber empfindlich gestört, wenn die Ablenkung im Tippen auf dem Handy besteht. Darauf weist die TÜV NORD GROUP hin.

Die Sachverständigen berufen sich auf den Informatikprofessor Ioannis Pavlidis vom Labor für computergestützte Physiologie der Universität Houston. Er hat in einer Untersuchung mit 59 Freiwilligen an Simulatoren herausgefunden, dass die gedanklich durch Rechenaufgaben oder emotionale Fragen abgelenkten Probanden sogar besser den Kurs hielten als ohne Ablenkung.

Pavlidis erklärt das mit einer automatischen Feedbackschleife zwischen Händen und Augen. Sie wird in einem Teil der Hirnrinde vermutet, der für die schnelle Korrektur von Fehlern in Millisekunden verantwortlich sei. Der nützliche Korrekturmechanismus werde beim Tippen auf einem Handy unterbrochen, wodurch die Versuchspersonen gerade bei dieser Art der Ablenkung gefährlich ins Schlingern geraten seien.

Laut dem TÜV NORD hantiert in Hannover fast jeder zehnte Autofahrer an seinem Handy herum. Vor allem deutsche Autofahrer könnten ihre Finger schlecht vom Handy lassen, wie der internationale Vergleich zeige.
 

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