Taximörder schweigen und hören Stimmen

Rund sechs Monate nach dem Taximord in Hamburg beginnt am 6. Juli der Prozess gegen den Täter. Derweil schweigt der mutmaßliche Taximörder vom Bodensee noch immer. Die Taxistiftung Deutschland unterstützt die Hinterblieben mit 5.000 Euro.
Redaktion (allg.)
Vor etwa sechs Monaten wurde in Nienstedten ein Hamburger Taxikollege ermordet. Die Polizei nahm wenige Wochen danach einen 24-jährigen fest, der seitdem unter dringendem Tatverdacht steht. Am 6. Juli soll nun der Prozess beginnen. Allerdings handelt es sich dabei um ein Sicherungsverfahren, weil der Angeklagte zur Tatzeit schuldunfähig war und deshalb nicht zu einer Strafe verurteilt werden kann. Das psychiatrische Gutachten habe eine krankhafte Persönlichkeitsstörung bei dem Mann ergeben, sagte ein Sprecher der Hamburger Staatsanwaltschaft gegenüber einer Nachrichtenagentur. Dem Sachverständigen habe der Mann gesagt, er habe die Tat begangen, weil er Stimmen mit dem Befehl "Drück ab" gehört habe. Die Staatsanwaltschaft habe daher die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus als Sicherungsmaßregel beantragt. Keine weiteren Erkenntnisse gibt es derweil über den vor rund zwei Wochen festgenommen Tatverdächtigen des Taximords vom Bodensee. Nach wie vor sei der Mann zu keiner Aussage zu bewegen. Er soll am 8. Juni eine Kollegin mit Messerstichen schwer verletzt und anschließend vergewaltigt haben. Die Frau hat die Tat überlebt, wird aber wahrscheinlich daurhafte gesundheitliche Schäden davontragen. Am 9. Juni 2010 soll der Mann dann eine Taxikollegin mit mehreren Messerstichen tödlich verletzt haben. Das Opfer war eine 32-jährige Mutter, die zwei Kinder hinterlässt. Der Chef der Ermordeten hat ein Spendenkonto eingerichtet. Auch die Taxistiftung Deutschland hat mittlerweile reagiert und als Soforthilfe jeweils 5.000 Euro an die Hinterbliebene ausbezahlt. Nach Prüfung der Sach- und Finanzlage seien weitere Zahlungen angedacht.
Logobanner Liste (Views)