Sohn der ermordeten Taxifahrerin gesteht die Tat

Der Mord an der 39jährigen Taxifahrerin im niedersächsischen Quakenbrück ist aufgeklärt. Ihr eigener Sohn hat die Tat gestanden. Die Staatsanwaltschaft schilderte auf einer Pressekonferenz heute Mittag der Öffentlichkeit den Tathergang. Dabei wurde klar, dass die Frau nicht ursächlich wegen ihrer Tätigkeit als Taxifahrerin sterben musste. Ihr Sohn hatte zwar einen Raubmord vorgetäuscht, das Motiv für die Tat ist aber familiärer Natur.
Redaktion (allg.)
Am Donnerstag gegen 16 Uhr wurde ein 20jähriger Mann aus Quakenbrück wegen des Verdachts, Martina Thomas getötet zu haben, vorläufig festgenommen. In einer ersten Einlassung hat er die Tat gestanden. Aufgrund der Ermittlungen der Polizei war ein Phantombild einer Person gefertigt worden, die zuletzt das Taxi der Frau bestiegen hatte. Diese Person hatte sich trotz vieler Aufrufe in der Presse nicht gemeldet. Während der Trauerfeier und der anschließenden Beerdigung fiel den ermittelnden Beamten die große Ähnlichkeit des Sohnes der Verstorbenen mit dem Phantombild auf. Daraufhin wurde mit dem Sohn ein Gespräch geführt, in dessen Verlauf er zugab, seine Mutter getötet und den 13jährigen Jungen schwer verletzt zu haben. Aufgrund der sich anschließenden Vernehmung des Verdächtigen ergibt sich folgender Tatverlauf: Ursächlich für die Tat ist offenbar ein Streit zwischen Mutter und Sohn um die Kasse eines Dartvereins. In diesem Verfahren ist der Sohn wegen Unterschlagung angeklagt. Zwischen Mutter und Sohn hatte es offenbar Absprachen bezüglich des Prozessverhaltens gegeben. Von diesen ursprünglichen Absprachen hatte die Mutter zwischenzeitlich Abstand genommen. In der Nacht zu Donnerstag wollte der Sohn seine Mutter zu Änderung ihrer Einstellung bewegen, war aber zu diesem Zeitpunkt bereits fest entschlossen, sie andernfalls umzubringen. Bereits in der Wohnung steckte er ein Messer ein. Von einer Telefonzelle auf dem Marktplatz rief er das Taxi seiner Mutter, stieg ein und beide fuhren zu dem Teich. Beide stiegen hier aus, um zu reden und eine Zigarette zu rauchen. Dabei gelangten sie unmittelbar an das Ufer. Im Verlauf des Gesprächs stieß der Sohn zunächst seiner Mutter das Messer in den Bauch. Als die Mutter davon keine Reaktion zeigte, stieß er immer wieder zu. Die Mutter sank in sich zusammen und fiel in das Wasser. Der Sohn begab sich anschließend zum Taxi, um Spuren zu legen, die einen Raub vortäuschen sollten. Während er sich in das Taxi beugte kam der 13-jährige Junge vorbei. Aus Angst, als Täter identifiziert zu werden, stach er auch auf dieses Kind ein, bis es leblos am Boden lag. Anschließend nahm er das Handy der Mutter und das Tatmesser und entfernte sich in Richtung Innenstadt. In Höhe der Theisstraße warf er das Handy in die „Stille Hase“. Danach ging er in die Wohnung, wo er sich reinigte und umzog. Der Tatverdächtige wird zurzeit dem Haftrichter vorgeführt.
Logobanner Liste (Views)