Der Kia EV6 ist ein geräumiges Elektrotaxi

Die Fließheck-Limousine hat im Winter allerdings bei weitem nicht die versprochene Reichweite und die Ladezeiten hängen stark von den Schnellladesäulen ab.

Der Kia EV6 ist ein geräumiges Elektrotaxi, mit dem man in Regionen mit vielen leistungsfähigen Schnellladesäulen gut zurechtkommen könnte. (Foto: Dietmar Fund)
Der Kia EV6 ist ein geräumiges Elektrotaxi, mit dem man in Regionen mit vielen leistungsfähigen Schnellladesäulen gut zurechtkommen könnte. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Mit gut konturierten Vordersitzen, völlig ebenem Boden, viel Kniefreiheit auf den Rücksitzen und gut beladbarem Kofferraum bringt die Karosserie des Kia EV-6 gute Anlagen für den Einsatz als Elektrotaxi oder –mietwagen. Die Bedienung des als Elektrofahrzeug entwickelten Modells ist auch weniger verwirrend als die manch neuer Dieselmodelle. Während der Geräuschkomfort überzeugt, leidet der Abrollkomfort unter den harten 19-Zoll-Reifen. Das sind die wichtigsten Ergebnisse des taxi heute-Tests, was die Beurteilung der „Hülle“ anbelangt.

Nun ist der Kia EV6 aber ein Fahrzeug mit batterieelektrischem Antrieb und in diesem Fall mit Allradantrieb und der großen Batterie mit einer Kapazität von 77,4 kWh. Kia verspricht für dieses Modell eine Reichweite von bis zu 506 Kilometern, gemessen nach dem aktuellen Messzyklus WLTP. Sie ließen sich bei Außentemperaturen, die dauerhaft um den Gefrierpunkt herum lagen, ohne Reichweitenängste selbst im dauerhaft eingestellten Eco-Fahrmodus nicht annähernd erreichen. Die höchste nach Aufladungen auf 100 Prozent angezeigte Reichweite betrug 372 Kilometer.

Wie sich bei der langen Dienstreise von Südostbayern nach Niedersachsen zeigte, ist der Begriff „Schnelllader“ sehr relativ. Je nach Leistung der Ladesäule kann man beim Aufladen von einem Stand um 20 Prozent auf 100 Prozent mit mindestens rund 50 Minuten Ladedauer rechnen und es können dafür auch einmal mehr als 90 Minuten ins Land gehen.

Das Navi des Kia EV6 zeigt zwar DC-Schnellladezeiten in der Umgebung an, aber welche Ladeleistung sie bieten und wie viele Ladepunkte, das wird nicht angezeigt. Daher kann es leicht passieren, dass nur ein Ladepunkt zur Verfügung steht und der bereits belegt ist. Bei einer Kombination eines CCS- und eines CHAdeMO-Anschlusses kann es auch vorkommen, dass man als zweiter gar nicht oder nur mit verminderter Leistung laden kann. Man tut gut daran, über Apps wie Plugsurfing vorab entlang der vorgesehenen Route zu prüfen, wo es Schnellladesäulen mit mehreren Ladepunkten gibt und welche Nennleistung die Lader haben. Ohne gute Vorplanung werden Fernfahrten im Elektrotaxi oder –mietwagen zum Abenteuer.

Den ausführlichen Testbericht hat taxi heute für die Ausgabe 3-4/2022 vorgesehen. Interessierte Unternehmerinnen und Unternehmer können im Downloadbereich dieser Meldung ausführliche Testnotizen sowie eine Preisliste herunterladen.

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