Baden-Württemberg gibt flächendeckend Taxifarbe frei

Als erstes Bundesland hat Baden-Württemberg eine allgemeine Ausnahmegenehmigung von der Vorschrift, dass Taxis hellelfenbeinfarben sein müssen, erlassen.
Redaktion (allg.)

Das teilte das Innenministerium von Baden-Württemberg heute mit. Zwar erlauben bereits auch die Bundesländer Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und das Saarland den Taxiunternehmern, die Farbe ihrer Taxis frei zu wählen – jedoch nur per Einzel-Ausnahmegenehmigung. Durch die allgemeine Entbindung von der Pflicht zur Einheitsfarbe in Baden-Württemberg kann jeder der 2.600 dort ansässigen Taxiunternehmer ab sofort die Farbe seiner Taxis ohne bürokratische Hemmnisse frei bestimmen. Staatssekretär Rudolf Köberle begründete die Entscheidung folgendermaßen: „Nach den zwei Befragungen von 1.400 Fahrgästen in den Jahren 2003 und 2005 zum Feldversuch mit farbigen Taxis hat die Auswertung ergeben, dass die Bürger durchaus in der Lage sind, auch ein andersfarbiges Taxi als solches zu identifizieren und die Farbgebung nicht das herausragende Erkennungsmerkmal bei den Kunden ist. Vielmehr ist das beleuchtbare Taxischild auf dem Dach für die Fahrgäste das wichtigste Erkennungszeichen.“ Köberle wies darauf hin, dass die allgemeine Ausnahmegenehmigung auch ein Beitrag zum Bürokratieabbau sei. Die Freigabe der Taxifarbe erfolge durch eine einmalige Verfügung der Regierungspräsidien, die keine zusätzlichen Anträge und gebührender Taxiunternehmen erfordere. Staatssekretär Rudolf Köberle abschließend: „Wie wollen mit der Freigabe der Taxifarbe den Unternehmern die Entscheidungsfreiheit geben, die sie brauchen, um den Wünschen ihrer Kunden flexibel entsprechen zu können. Die Erfahrungen in den Feldversuchsgebieten im Land lassen den Schluss zu, dass die Kundschaft der Taxiunternehmen bereit ist, mehr Farben an den Taxis zu akzeptieren." Der Taxiverband Deutschland TVD, der sich seit Jahren für die Abschaffung unsinniger und für die Unternehmer teuren Verordnungen einsetzt, begrüßt die Entscheidung Baden-Württembergs und hofft, dass nun auch andere Bundesländer dem schwäbischen Beispiel folgen. Rund zehn Millionen Euro könnten die Taxiunternehmer nach Einschätzung des TVD bei einer bundesweiten Farbfreigabe jährlich einsparen.

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