Wittener Selbstjustiz

Was tun, wenn die Stadt zu wenige Halteplätze genehmigt? Man setzt die Taxi-Schilder in einer Nacht- und Nebel-Aktion einfach um einige Meter weiter nach hinten.
Redaktion (allg.)
Damit erreichte letzte Woche ein Streit zwischen den Taxifahrern und der Stadtverwaltung der Kreisstadt Witten seinen bisherigen Höhepunkt. Wegen Baumaßnahmen steht den Wittener Taxikollegen derzeit vor dem Hauptbahnhof kein Halteplatz zur Verfügung. Die Stadtverwaltung ließ deshalb in einer Anwohnerstraße in unmittelbarer Bahnhofsnähe einen Alternativ-Platz errichten. Was wiederum schnell zu Protesten der Anwohner führte, die sich über zu laute Taxifahrer beklagten, die nachts die Türen laut auf-.und zuschlagen würden, den Motor laufen ließen und sich dazu auch lautstark unterhalten würden. Als Versuche, die Kollegen zu mehr Rücksicht aufzufordern, scheiterten, reagierte die Stadt auf die Anwohnerbeschwerden, indem man die Bereitstellungsmöglichkeiten auf zwei Plätze verkürzte, was man durch die entsprechenden Beschilderung auch rechtskräftig dokumentierte bzw. zementierte. Dies führte nun zu der oben beschriebenen Gegenaktion: Am Rosenmontag war das Schild einige Meter nach hinten versetzt und so der Halteplatz wieder auf seine ursprüngliche Größe „verlängert“. Lange war den Kollegen mit diesem „Schildbürgerstreich“ aber nicht geholfen: Die Stadtverwaltung ließ das Schild umgehend zurückversetzen.
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