Straßenkampf und Taxlertracht

Kaum ein Event erfährt soviel mediale Beachtung wie die Münchner „Wiesn“. Promis und Sternchen kommen dabei immer gut weg, bei Berichten über das Taxigewerbe sieht das leider oft ganz anders aus.
Redaktion (allg.)
So berichtet beispielsweise die Süddeutsche Zeitung in seiner heutigen Ausgabe über einen „Straßenkampf an der Theresienwiese“ und meint damit einen „erbitterten Wettstreit um Kunden“ zwischen den Münchner Taxi- und den zahlreichen Rikschafahrern. Im Laufe des Beitrags kann sich der unbedarfte Leser dann darüber wundern, dass Taxler ihren vollen Namen nicht sagen wollen und deshalb nur unter Nennung ihres Vornamens zitiert werden. Ebenso gewinnt man den Eindruck, dass Münchner Taxler die Fahrer der unliebsamen Rikscha-Konkurrenz ständig nur anhupen, schneiden oder verbal beleidigen würden. Und das, obwohl die Rikschas angeblich doch keine Konkurrenz darstellen, schließlich seien kurze Fahrtstrecken für Taxler „finanziell uninteressant.“ Insgesamt zeichnet die Süddeutsche also ein wenig positives Bild von einem Gewerbe, das gerade während Großveranstaltungen zwar dringend gebraucht, aber offenbar nur wenig beliebt ist. Dabei wäre auch eine positive Berichterstattung über die Münchner Taxifahrer möglich gewesen, denn eine PR-Agentur hatte am Tag zuvor sämtliche Medien über die Wahl der feschesten Taxifahrerin und des zünftigsten Taxlers informiert, die von der Taxizentrale „IsarFunk 450540“ durchgeführt wurde. Doch für eine Kollegin und einen Kollegen in Tracht war trotz seitenlanger Berichterstattung über das Oktoberfest kein Platz in den Münchner Tageszeitungen. Schade eigentlich, auch wenn es zumindest den drei Gewinnern in Dirndl und Lederhose egal sein dürfte. Katharina Buchleitner, Rolf Bletschacher und Jacklyn Naefe freuten sich über Hotel- und Restaurantgutscheine sowie über Theaterkarten. Foto: Essential Media
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