Lockanrufe: Serientäter in Kassel gefasst

Durch einen aufmerksamen Taxifahrer konnte ein 30-Jähriger dingfest gemacht werden, der in Kassel mindestens dreimal Taxibestellungen fingiert hatte, um die Fahrer dann zu berauben.
Am vergangenen Sonntag startete er erneut einen Versuch und bestellte gegen 22.15 Uhr einen Fahrer zu einer Adresse. Da dieser schon von der Masche der Autoaufbrüche nach Lockanrufen gehört hatte, wurde er misstrauisch und informierte die Leitstelle der Kasseler Polizei. Von dort wurden mehrere Polizeifahrzeuge, darunter auch Zivilkräfte, in das Wohngebiet entsandt. Kurz nachdem der Fahrer sein Fahrzeug abgestellt und zur angegebenen Wohnanschrift gegangen war, zeigte sich, dass seine Skepsis berechtigt war: Es tauchte plötzlich eine männliche Person aus dem Dunkeln auf, schlug blitzschnell die Scheibe des Mietwagens ein und rannte mit dem Portemonnaie des Fahrers zu einem wartenden Fluchtfahrzeug. Die Verfolgung durch die Polizei dauerte nicht lange: Der Fluchtwagen prallte nach kurzer Fahrt auf schneeglatter Fahrbahn gegen einen Baum. Die Täter setzten ihre Flucht zu Fuß in ein benachbartes Wohngebiet fort. Dort konnte einer der Männer von den Polizeibeamten in einem Garten gestellt werden. Strafe muss sein: Bei der Festnahme erlitt der 30-jährige eine leichte Bissverletzung durch den eingesetzten Polizeihund. Sein Komplize konnte entkommen, dürfte aber sicherlich auch bald ermittelt werden. Der 30-jährige sitzt in Untersuchungshaft. Wie sich herausstellte, war er auch in seiner Heimatstadt Frankfurt mit dieser Masche aktiv und konnte im Mai des vergangenen Jahres auch dort auf frischer Tat festgenommen werden. Seit Januar 2009 registrierte die Kasseler Polizei 29 Taten nach dem Lockruf-Muster. Für die bislang längste Serie dieser Art hatte von Januar bis Mai 2009 ein 19-jähriger aus Kassel gesorgt. Insgesamt 17 Pkw-Aufbrüche nach Lockanrufen waren dem jungen Mann zuzuordnen. Bei seiner letzten Tat am 22. Mai schnappten ihn Polizeibeamte auf frischer Tat. Zwei 18 und 16 Jahre alte Tatverdächtige aus Fuldatal konnten am 15. Dezember dingfest gemacht werden. Auch sie hatten auf die gleiche Art Taxi- und Mietwagenfahrer an fingierte Adressen bestellt, sie vom Auto weggehen lassen und dann die Autoscheiben eingeschlagen. In diesem Fall war ein Kollege des bestellten Mietwagens stutzig geworden, hatte seinen Kollegen gewarnt und war mit seinem Fahrzeug mitgefahren. Gemeinsam stellten sie die Verdächtigen und übergaben sie der Polizei.
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