„Gehen sie nicht über Los,…

…sondern direkt ins Gefängnis“, möchte man potentiellen Tätern zurufen, die auf die leider viel zu verbreitete Idee kommen, Taxifahrer auszurauben. Denn ihre Erfolgsaussichten sind denkbar gering: Der zu erbeutende Betrag ist niedrig und dazu bleibt kaum ein Übergriff unaufgeklärt.
Redaktion (allg.)
Ein 19jähriger Lehrling hat dabei gute Chancen, mit seiner Aktion in Fernsehsendungen wie „Deutschland dümmste Verbrecher“ aufgenommen zu werden. Ende September hatte er in der Karl-Marx-Straße in Berlin-Neukölln einen Taxler überfallen. Zunächst konnte er zwar mit der Beute fliehen, die Freude währte jedoch nur kurz: Er hatte sich eines von rund 120 Berliner Taxis ausgesucht, das mit Videotechnik ausgerüstet ist. Eine Videokamera mit Standbildfunktion hatte klare Bilder der Tat aus dem Taxi aufgezeichnet. Und nicht etwa versteckt: Die Überwachungstechnik, die ihn ablichtete, war am Armaturenbrett ebenso deutlich sichtbar angebracht wie auf dem Wagen ein Aufkleber mit der Aufschrift, dass im Taxi ein Videosystem installiert ist. Ebenso wenig lohnte sich das Überfallen eines Taxifahrers für einen 25jährigen Mann in Auerbach. Er hatte eine Taxifahrerin mit einem Messer bedroht und erbeutete dabei ganze 15 Euro. Wann endlich begreifen die Täter, dass bei einem Überfall auf Taxifahrer Strafe und „Ertrag“ in keinerlei Verhältnis stehen? Die Beute beträgt gerade mal ein paar Euro. Die Freiheitsstrafe für Raub beläuft sich hingegen bei mindestens einem, die für schweren Raub (Bedrohung mit einer Waffe) bei nicht unter drei Jahren auf der „nach oben offenen Richterskala“.
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