Auf Autoknacker-Tour im Taxi

Was aber hätte der Kölner Taxifahrer sehen sollen? Zunächst einmal war es eine ganz normale Fahrt in einer Sonntag Nacht um drei Uhr. Nach einigen hundert Metern ließen sie Gäste den Kollegen anhalten, verschwanden für ein paar Minuten und tauchten mit einigen Koffern und Werkzeug wieder auf. Dasselbe wiederholte sich ein paar Straßen weiter. Danach ging es zu einer Adresse, wo die nächtlichen Fahrgäste die Sachen ausluden. Allmählich begann die Fahrt, sich für den Taxifahrer zu lohnen, denn als nächstes ließen sich die drei jungen Burschen mehrere Kilometer weit nach Mühldorf kutschieren, wo sie wieder ausstiegen, ein paar Minuten verschwanden und mit Koffern zurückkamen. Der Taxifahrer war zwischenzeitlich aber misstrauisch geworden, denn er hatte während der Abwesenheit seiner Fahrgäste ein Klirren gehört, als ob eine Scheibe kaputtgegangen wäre. Als es nach einem weiteren Zwischenstopp wieder an die bereits bekannte Adresse zum Ausladen ging, sprach der Kollege seine Kunden an, was sie denn eigentlich machen würden. Seine Neugier hätte er mal besser gezügelt, denn als Antwort hielt ihm einer der Mitfahrer eine Pistole an die Schläfe und schärfte ihm ein, „nichts gesehen zu haben“. Danach bezahlten sie brav die fälligen 50 Euro und stiegen aus. Erst als der Kollege den Vorfall wenige Tage später der Polizei meldet, wurde ihm klar, was er nicht hätte sehen dürfen: Der Polizei lagen zu diesem Zeitpunkt schon Anzeigen mehrerer Handwerker vor, denen aus ihren Fahrzeugen wertvolle Werkzeugkoffer gestohlen worden waren. Dank des Hinweises des Taxifahrers und der Personenbeschreibung seiner Fahrgäste konnten die Täter dann schnell ermittelt werden: Es waren die drei Fahrgäste jener Nacht, die das erbeutete Diebesgut verscherbeln wollten. Vielleicht, um sich von dem „Erlös“ ein eigenes Auto kaufen zu können, um künftig bei ihrer Diebestour nicht mehr auf ein Taxi zurückgreifen zu müssen…. Foto: Daimler AG