Ein Taxler rät: Neue Taxi-Tarife auf der Homepage aktualisieren

Ein Taxiunternehmer aus Einbeck gibt den kollegialen Rat, angepasste Taxi-Tarife auf der Homepage umgehend einzupflegen, nachdem er eine mit über 1.600 Euro bewehrte Abmahnung erhalten hat.

Dimitrios Konstantianos hat seine Taxi-Tarife erst einmal ganz von der Homepage genommen. Nun möchte er vor missgünstigen Wettbewerbern und vor Rechtsanwälten warnen, die womöglich auf den Zug aufspringen könnten. (Screenshot: Dietmar Fund)
Dimitrios Konstantianos hat seine Taxi-Tarife erst einmal ganz von der Homepage genommen. Nun möchte er vor missgünstigen Wettbewerbern und vor Rechtsanwälten warnen, die womöglich auf den Zug aufspringen könnten. (Screenshot: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Viele Taxibetriebe veröffentlichen auf ihrer Homepage die für ihren Pflichtfahrbereich geltenden Taxi-Tarife. Sie sollten zeitgleich mit einer der nun bundesweit anstehenden Tarifanpassungen ihre Angaben auf ihrer Homepage anpassen, sonst riskieren sie eine teure Abmahnung. Diesen kollegialen Rat gibt Dimitrios Konstantinos, Taxiunternehmer aus Einbeck, der soeben „Lehrgeld bezahlt hat“.

Im Namen eines seiner Wettbewerber in der Stadt schrieb ihm ein Rechtsanwalt mit Schreiben vom 21. September 2022, er werbe auf seiner Homepage noch mit den durch eine Tarifanpassung überholten Taxi-Tarifen. Die Taxentarifverordnung sei am 29. Juni 2022 in Kraft getreten, aber er habe am 16. September 2022 noch immer die alten Tarife beworben. Damit habe er einen Wettbewerbsverstoß begangen. Mit der Abmahnung dafür solle er bis zum 30. September 2022 eine Unterlassungs- und Verpflichtungserklärung unterzeichnen und die Rechtsanwaltsgebühren von 1.626,49 Euro bezahlen.

Konstantianos ist auch 1. Vorsitzender der Bezirksgruppe Hildesheim in der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen des Gesamtverbandes Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN). Er hat taxi heute umgehend informiert, weil er verhindern möchte, dass Kolleginnen und Kollegen auf ähnliche Weise durch missgünstige Wettbewerber und Rechtsanwälte Geld verlieren.

Dazu ein Kommentar von Chefredakteur Dietmar Fund: „Wer auf der Homepage einer Kollegin oder eines Kollegen veraltete Angaben entdeckt, sollte sie oder ihn freundlich-kollegial darauf hinweisen und nicht gleich einen Rechtsanwalt beauftragen. Ich habe jetzt seit 1996 mit der Taxi- und Mietwagenbranche zu tun und finde es unglaublich dämlich, dass manche Branchenvertreter enorm viel Zeit und Energie damit verschwenden, ihre Wettbewerber anzuschwärzen, anstatt gemeinsam zu überlegen, wie man das Geschäftsfeld durch neue Dienstleistungen ausweiten könnte.“

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