Wildunfälle haben trotz Corona kaum abgenommen

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) registriert bei den Versicherern einen höheren Schadenaufwand für Wildunfälle.

Wer wie hier Taxi Schneider in Saarbrücken einen Wildunfall reparieren muss, hat mit steigenden Reparaturkosten zu rechnen. (Foto: Dietmar Fund)
Wer wie hier Taxi Schneider in Saarbrücken einen Wildunfall reparieren muss, hat mit steigenden Reparaturkosten zu rechnen. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Trotz Pandemie-bedingter Einschränkungen hat die Zahl der Wildunfälle im Jahr 2020 kaum abgenommen. Die deutschen Versicherer mussten 272.000 registrierte Wildunfälle regulieren. Diese Bilanz zog der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) am 26. Oktober 2021.

Übers Jahr gemittelt kollidiere alle zwei Minuten ein kaskoversicherter Pkw mit einem Reh, einem Wildschwein oder anderen Wildtieren, rechnet der GDV vor. Allerdings verteilten sich Wildunfälle sehr ungleich über das Jahr. Außer in den Monaten April und Mai sei das Risiko eines Wildunfalls von Oktober bis Dezember besonders hoch. Daher sollten die Autofahrer in den kommenden Wochen besonders vorsichtig sein, rät die stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des GDV, Anja Käfer-Rohrbach. Sie denkt dabei sicher auch an Autofahrerinnen. Besonders hoch ist das Risiko bestimmt für Fahrerinnen und Fahrer von Taxis und Mietwagen, die insbesondere wegen Krankenfahrten früh aufstehen müssen und häufig in der Dämmerung oder bei Nacht unterwegs sind.

Der GDV hat auch ermittelt, dass die Reparaturen nach Wildunfällen teurer geworden sind. Im Durchschnitt hätten die Versicherer pro Wildunfall 2020 über 3.100 Euro bezahlen müssen, was einem Zuwachs von rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche. Als Grund dafür nennt der Verband höhere Preise für auszutauschende Karosserieteile. Man kann annehmen, dass aber auch die zunehmend hinter den Kühlergrills verbauten Sensoren für Abstandsregler und Notbremsassistenten ihren Anteil an der Kostensteigerung haben, worauf der GDV indes nicht eingeht.

Zur Vermeidung von Wildunfällen rät der GDV, bei Warnschildern für den Wildwechsel langsamer zu fahren und die Ränder von Wiesen, Feldern und Wäldern im Auge zu behalten. Keinesfalls solle man ein Ausweichmanöver versuchen.

Taxi- und Mietwagenunternehmer und -unternehmerinnen, die regelmäßige Dienstbesprechungen mit ihren Mitarbeitenden durchführen, könnten dafür die beiden Grafiken des GDV als pdf-Datei aus dem Downloadbereich dieser Meldung herunterladen.

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