Mindestlohn: Dessauer Taxizentrale schließt nachts

Zehn Taxiunternehmer setzen an Wochentagen auf direkte Anrufe.
Dietmar Fund

Seit dem Jahreswechsel besetzt der Taxiverband MUKA e. V. in Dessau-Roßlau seine Taxizentrale am Hauptbahnhof an Wochentagen zwischen 1 und 5 Uhr nicht mehr. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war eine halbjährige Analyse des Fahrgastaufkommens in dieser Zeit, mit der sich die zehn angeschlossenen Taxiunternehmer 2014 auf die Einführung des Mindestlohns vorbereitet haben. Laut dem Taxiunternehmer und Kassenwart Frank Rummert hat die Analyse ergeben, dass von Montag bis Donnerstag im Durchschnitt insgesamt höchstens drei Fahraufträge zu verzeichnen waren.

Die Unternehmer haben zwei Ersatzmaßnahmen getroffen. Zum einen haben Sie in ihrer Taxizentrale eine Leuchte installiert, die immer dann aufleuchtet, wenn jemand die Zentrale anruft. Das kann ein wartender Taxifahrer von außen wahrnehmen und dann ans Telefon eilen. Sollte gerade niemand vor dem Hauptbahnhof auf Kundschaft warten, könnten Fahrgäste bei allen Taxiunternehmern direkt anrufen. Vorbestellungen sind von der Neuregelung ebenso wenig betroffen wie der Wochenenddienst, an dem das Fahrgastaufkommen rege genug für die Besetzung der Zentrale ist.

Laut Frank Rummert hat die Aufsichtsbehörde nicht auf die Neuregelung reagiert. Über einen Artikel in der Mitteldeutschen Zeitung, die auf die Zentrale zugekommen sei, sei in der Bevölkerung des Verständnis für diese Maßnahme gewachsen.

Dem Taxiverband MUKA e. V. gehören zehn von elf örtlichen Taxiunternehmen an. Sie setzen insgesamt rund 40 Taxis ein.

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