Hannover sollte Taxi-Konzessionen reduzieren

Ein Ingenieurbüro kam zu dem Schluss, dass die Lage vieler Hannoveraner Taxiunternehmer als prekär einzustufen sei.
Die Stadtverwaltung Hannover hat das Taxi-Gutachten in Auftrag gegeben. (Foto: Dieter Schütz/pixelio.de)
Die Stadtverwaltung Hannover hat das Taxi-Gutachten in Auftrag gegeben. (Foto: Dieter Schütz/pixelio.de)
Dietmar Fund

Die wirtschaftliche Situation der Taxiunternehmen in der Landeshauptstadt Hannover ist unter Beachtung der realisierten Arbeits- und Einsatzzeiten als unzureichend einzustufen. Eine Gefährdung der Funktionsfähigkeit ist gegeben: Das sind die beiden wichtigsten Ergebnisse eines Gutachtens zur Funktionsfähigkeit des Taxigewerbes, das das Dresdner ISUP Ingenieurbüro im Auftrag der Stadt Hannover ab August 2014 erarbeitet und dem Finanzausschuss Mitte Oktober 2015 vorgelegt hat, wie erst jetzt überregional publik wurde.

Die Gutachter erwarten auch wegen des gut ausgebauten öffentlichen Personen-Nahverkehrs in der Messestadt keine nachhaltige Steigerung der Nachfrage nach Taxileistungen. Außerdem sehen sie angesichts eines hohen Anteils der Standzeiten und bescheidener Fahrleistungen erhebliche Leistungsreserven. Daher schlagen Sie der Verwaltung vor, die Zahl der Taxikonzessionen auf 575 zu begrenzen, was einer Verringerung um rund 10 Prozent entspricht.

Bei der Datenerhebung kam heraus, dass zwischen Montag und Freitag rund 60 Prozent Standzeit zu verzeichnen war und der Leerfahrten-Anteil bei 53 Prozent lag. Die durchschnittliche Jahresfahrleistung lag bei 61.000 Kilometern pro Taxi. Die Gewinnhöhe von 22.270 Euro pro Unternehmer bewerteten die Gutachter als unzureichend. Ohne Altersvorsorge seien 23 Prozent der Unternehmer gewesen. Aus diesen Fakten zog das Ingenieurbüro den Schluss, dass die wirtschaftliche Lage im Taxigewerbe Hannovers als prekär einzustufen sei.

Das ISUP Ingenieurbüro für Systemberatung und Planung GmbH ist in Dresden angesiedelt. Es hat nach eigenen Angaben in den vergangenen Jahren ähnliche Gutachten unter anderem für vier ostdeutsche Landkreise, vier ostdeutsche Städte und für Regensburg erstellt. Ein weiteres Gutachten für Osnabrück ist in Bearbeitung.

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