Auch GM steigt auf „Tesla“-Akkus um

General Motors erwägt nach einem Bericht der südkoreanischen Fachzeitschrift TheElec, zukünftige Elektrofahrzeuge des Konzerns mit zylindrischen Batteriezellen auszustatten. Das zylindrische Format wird unter anderem von drei US-Marken verwendet, die bei der Reichweite führend sind: Tesla, Rivian und Lucid.

GM Ultium Plattform - beim Akku scheint die Entscheidung zu Gunsten der Zylindrischen Zellen getroffen worden zu sein.| Foto: GM
GM Ultium Plattform - beim Akku scheint die Entscheidung zu Gunsten der Zylindrischen Zellen getroffen worden zu sein.| Foto: GM
Redaktion (allg.)
(erschienen bei VISION mobility von Thomas Kanzler)

Bisher hatte GM Pouchzellen des südkoreanischen Zulieferer LG Energy Solution verwendet. Bei diesen Akkus sind die gestapelten oder gefalteten aktiven Schichtenvon einer flexiblen, meist auf Aluminiumbasis bestehenden Außenfolie eingeschlossen. Die rechteckigen Lagen von negativen und positiven Elektroden und Ableitfolien mit entsprechenden Lagen von Separatoren sind wie in einem Sandwich gestapelt. Die Pakete lassen sich gut kühlen, stapeln und haben eine hohe volumetrische Energiedichte. Die offenen Seiten der Außenbeutel (englisch: Pouch) werden meist thermisch verschweißt. Pouchzellen können mit geringen Dicken, geringem Gewicht und anwendungsspezifischen Größen hergestellt werden. Sie haben durch ihre ebene äußere Außenform gute Möglichkeiten zur Wärmeableitung. Die meisten Hersteller von Elektroautos setzen bisher auf Pouchzellen.

Joint Venture Ultium Cells

Gemeinsam mit LG Energy Solution hatte General Motors ein Joint Venture zur Produktion von Pouchzellen gegründet und ist aktuell in Gesprächen, eine vierte Batteriefabrik zu errichten. Diese Gespräche sind laut TheElec nach der Ankündigung von GM ins Stocken geraten. Bislang hat Ultium Cells, das von einem Darlehen des Energieministeriums in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar unterstützt wird, Joint-Venture-Batteriewerke in Ohio, Tennessee und Michigan angekündigt. Dort sollen großformatige Pouchzellen produziert werden, die nach Angaben von GM in Fahrzeugen wie dem Equinox EV, dem GMC Hummer EV und den BrightDrop-Ladewagen zum Einsatz kommen.

In Zukunft „Tesla“ Zellen

Nun überdenkt der amerikanische Autokonzern seine Strategie und erwägt, zu den zylindrischen Zellen im Format 4680 wechseln, die unter anderem von Tesla verwendet werden. Noch ist unklar, ob GM die zylindrischen Batterien für seine bevorstehende Plattform vorsieht, die zusammen mit Honda entwickelt wird, oder ob die zylindrischen Zellen für GMs Hauptplattform Ultium geplant sind.

In zylindrische Zellen sind lange Streifen der einzelnen Materialien in einem Metallgehäuse aufgerollt. Der Vorteil von Rundzellen ist die automatisierte Fertigung, die auf der großen Produktionserfahrung mit Batterien für die Unterhaltungselektronik aufbaut, sowie die hohe Lebensdauererwartung. Die Kühlung der Zellen ist schwieriger, bauartbedingt durch die sich ergebenden Zwischenräume ist die Raumausnutzung schlechter als bei Pouchzellen. Mit die höchste Energiedichte und gleichzeitig eine sehr gute Schnelladefähigkeit verzeichnen aktuell die Batteriepacks von Tesla.

Immer mehr E-Auto Hersteller wechseln zur Rundzelle

GM erklärte, dass es sich in Zukunft ganz auf E-Fahrzeuge konzentrieren werde und es ein Vorteil wäre, in praktisch allen E-Fahrzeug-Produkten mit Ausnahme der Kleinstwagen dasselbe Batterieformat zu verwenden. Andere Autohersteller, wie Stellantis und Volvo, hatten ebenfalls Pläne zur Verwendung zylindrischer Zellen angedeutet. Im August bestätigte BMW nach monatelangen Berichten und Gerüchten aus der Branche die Umstellung auf zylindrische Batterien in der kommenden „neuen Klasse“.

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