Zwei Handicap-Experten gründen neue Umrüstfirma

Seit kurzem können Taxi- und Mietwagenunternehmer rollstuhlgerechte Fahrzeuge auch bei der Behinderten-Automobile GmbH in Rastede umrüsten lassen.
Im Büro sorgt halbtags die „Chefin“ Kerstin Prause, die aus Schorndorf stammt, für „schwäbische Gründlichkeit“. Hier schauen ihr Jürgen Trummer (l.) und ihr Mann Andreas über die Schulter. (Foto: Dietmar Fund)
Im Büro sorgt halbtags die „Chefin“ Kerstin Prause, die aus Schorndorf stammt, für „schwäbische Gründlichkeit“. Hier schauen ihr Jürgen Trummer (l.) und ihr Mann Andreas über die Schulter. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Unter dem Namen Behinderten-Automobile Rastede GmbH ist am 1. Oktober 2015 ein neues Umrüst-Unternehmen auch für rollstuhlgerechte Taxis und Mietwagen an den Start gegangen. In den Räumen eines Metallbaubetriebs bieten Geschäftsführer Jürgen Trummer und sein technischer Berater Andreas Prause als Angestellter unter anderem Fahrzeuge mit Heckeinstieg und die Nachrüstung von Transportern mit Liften und dergleichen an. Unterstützt werden sie von Adnan Ramadan in der Werkstatt und von Kerstin Prause, die halbtags die Büroarbeiten erledigt. Alleinige Anteilseignerin der GmbH ist Trummers Frau Anke.

Das Unternehmen konzipiert seine Heckeinstiege und selbst und verwendet dafür keine Bausätze. Als ihr Markenzeichen sehen die Handicap-Spezialisten individuelle Umbauten, die durchgängig in Fahrzeugfarbe lackiert werden. Hin und wieder rüsten sie auch silberfarbene VW Caddy Maxi um, die dann bei Intax im nahen Oldenburg foliert und anschließend zum Taxi umgerüstet werden können, um Taxi-Kunden schnell beliefern zu können. Viele Zulieferteile wie Gurte und Lifte beziehen sie von AMF-Bruns.

Jürgen Trummer ist ausgebildeter Physiotherapeut, arbeitet seit 1989 im Sanitätsbereich und war lange Jahre beim Umrüster Jelschen, für den er nach dem Aufkauf durch den Automobilzulieferer Kirchhoff die Hamburger Filiale geleitet hatte. Seine letzte Station vor der Selbstständigkeit war die Vertriebsleitung des Unternehmens Handicare.

Andreas Prause hat von 1990 bis 2002 bei Jelschen gearbeitet und hat danach bis September 2015 das Unternehmen Behinderten-Automobile Oldenburg (BAO) geleitet. Nach Prauses Angaben ist für den Oldenburger Standort der Mietvertrag ausgelaufen. Außerdem wolle er etwas kürzertreten.

Trummer und Prause wollen ihren Betrieb mit Bedacht ausbauen. Im Januar 2016 soll ein weiterer Mitarbeiter für die Werkstatt eingestellt werden, der zuvor bei BAO tätig gewesen ist. Voraussichtlich bis Ende 2016 soll ein kleiner Teil der Halle, in dem der Vorgänger noch Maschinen untergestellt hat, zum Ausstellungs- und Aufenthaltsraum für Kunden umgebaut sein.

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