Stadt Münster bezahlt Pauschale für das Impftaxi

Die Seniorinnen und Senioren müssen nur eine Eigenbeteiligung von fünf Euro berappen, aber die Taxifahrer bekommen nur eine Pauschale, die Fahren in weiter entfernte Randgebiete nicht abdeckt.

Die Stadt Münster hat eine bürgerfreundliche Pauschal-Regelung für ihr Impftaxi gefunden, die so nicht alle Taxi-Vertreter gut finden. (Foto: Tilmann Roßmöller/Presseamt Münster)
Die Stadt Münster hat eine bürgerfreundliche Pauschal-Regelung für ihr Impftaxi gefunden, die so nicht alle Taxi-Vertreter gut finden. (Foto: Tilmann Roßmöller/Presseamt Münster)
Dietmar Fund

Ab Montag, dem 8. Februar 2021 können über 80-Jährige für fünf Euro Eigenbeteiligung pro Fahrt mit dem Taxi zum Impfzentrum Münster in der Halle Münsterland fahren. Dieses Angebot gilt für alle Seniorinnen und Senioren dieser Altersgruppe, die keinen Anspruch auf eine von der Krankenkasse bezahlte Krankenbeförderung haben und die Fahrt nicht privat organisieren können. Das teilte die Stadt Münster am 1. Februar 2021 mit.

Die Stadtverwaltung übernimmt die restlichen Kosten der Taxifahrten. Das hat sie mit den beiden Taxizentralen der Stadt vereinbart. Laut Wolfgang Heuer, dem Leiter des Krisenstabs, wurde diese Regelung mit der Taxi-Zentrale Münster eG und dem Taxiruf Münster getroffen, weil ein landeseinheitliches Modell nicht möglich gewesen sei. Ein solches hatte der Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN) lange Zeit angestrebt. Laut Emma-Marie Berndt, Geschäftsführerin der Fachvereinigung Taxi und Mietwagen im Gesamtverband Verkehrsgewerbe Niedersachsen (GVN), ist eine solche Regelung aber noch im Werden.

Ordnungsamtsleiter Norbert Vechtel sieht das „Impftaxi“ genannte Konzept als eine gute Möglichkeit an, um die Corona-bedingten Umsatzeinbußen des Taxi-Gewerbes wenigstens „ein wenig auszugleichen“. Das sieht Wolfgang Michels, Geschäftsführer der Taxiruf Münster GmbH, ganz anders. Die Stadt habe seine Zentrale erst im Nachhinein ins Boot geholt und ihm angeboten, zum von der Taxi Münster eG vorgeschlagenen Pauschalpreis von 15 Euro für das ganze weitläufige Stadtgebiet zu fahren, in dem manche Fahrten auch 30 Euro kosteten. Von diesen 15 Euro bezahle die Stadt 10 Euro, die ihr die Taxizentrale in Rechnung stellen müsse. Die Eigenbeteiligung kassierten die Fahrer in bar.

„Wir haben diese Dumping-Pauschale nur zähneknirschend akzeptiert und stellen unseren Unternehmern frei, ob sie zu diesen Konditionen fahren“, sagte Michels zu taxi heute. „Die Fahrten werden also nur nach Verfügbarkeit abgewickelt.“

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