Bürger-Taxi per Anhalter

Unglaublich, aber wahr: In einer kleinen Stadt in Oberbayern sollen Bürger mit ihren Privatautos fremde Leute mitnehmen. Die Stadtverwaltung hofft so, die Mobilität zu steigern.

Redaktion (allg.)

Wie der Münchner Merkur in seiner Online-Ausgabe berichtet, plant die 8.000-Einwohner-Stadt Dorfen (liegt rund 40 Kilometer östlich von München) eine „Nimm-mich-mit-Aktion“. Autofahrer kennzeichnen ihr Fahrzeug mit einem von der Stadtverwaltung herausgegebenen roten Aufkleber und geben damit zu verstehen, dass sie jemand anderen kostenlos mitnehmen wollen.

Umgekehrt können Bürger, die mitgenommen werden wollen, an speziellen Haltestellen auf solch ein "Bürger-Taxi" warten. Allerdings kann es nach jetzigem Stand durchaus passieren, dass diejenigen, die quasi „per Anhalter“ reisen, sehr lange auf ein hilfsbereites „Privat-Taxi“ warten müssen. Bisher haben sich laut Merkur erst sieben Autofahrer angemeldet.

Trotzdem wolle man weiter an dem Projekt festhalten und zum Januar damit starten. Ein Sprecher der Stadt wird im Münchner Merkur mit den Worten zitiert: "Das ist ein Prozess. Das fängt klein an und entwickelt sich“. Langfristig sei es das Ziel, den innerstädtischen Verkehr zu reduzieren.

Tipp der taxi-heute-Redaktion: Sollte die an einen Schildbürgerstreich erinnernde Idee eines „Bürger-Taxis per Anhalter“ am Desinteresse der Autobesitzer scheitern, gäbe es eine seriösere Möglichkeit, den innerstädtischen Verkehr zu reduzieren: Taxifahrer befördern Dorfener Bürger zwar nicht kostenlos, dafür aber gut ausgebildet und mit der nötigen Ortskenntnis. Und damit sich das auch jeder leisten kann, könnte die Stadt das Geld, das man bisher für Schilder und Aufkleber ausgegeben hat, künftig dann in Fifty-Fifty-Taxigutscheine oder Ähnliches investieren.

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