Hamburger Taxi-Streit geht weiter

Trotz des am vergangenen Montag geschlossenen Kompromisses zu den Aufstellungsgebühren für Taxis am Hamburger Flughafen ist kein Ende des Streits in Sicht.
Redaktion (allg.)

Stein des Anstoßes ist eine Qualitätsoffensive am Hamburger Flughafen Fuhlsbüttel, durch die vor allem im Hinblick auf die Fußball-WM ein einheitlich hohes Qualitätsniveau im Taxigewerbe am Flughafen erreicht werden soll. Ursprünglich sollten ab März Taxis, die am Flughafen Fahrgäste aufnehmen, eine Monatsgebühr von acht Euro und darüber hinaus 35 Cent pro Fahrt bezahlen. Der am Montag zwischen Vertretern des Flughafens, der Behörden und einiger Hamburger Taxiverbände ausgehandelte Kompromiss sieht vor, dass die Taxiunternehmen von April an 45 bis 50 Cent pro Fahrt an den Flughafen entrichten. Auf die ursprünglich geplante Grundgebühr in Höhe von acht Euro monatlich wurde hingegen verzichtet. Zum Zweck der Gebührenberechnung werden die Fahrer mit einer Chipkarte ausgestattet, mit der sie eine Schranke an der Durchfahrt zur Taxispur öffnen müssen. Dabei wird das Taxi gezählt und die fälligen Gebühren am Monatsende den Taxiunternehmern in Rechnung gestellt. Aus Protest gegen die Gebühren hatten am Dienstag rund 100 Taxifahrer die Zufahrten zum Flughafen blockiert. Wie das Hamburger Abendblatt heute berichtet, sollen die Proteste „nur ein Vorgeplänkel“ gewesen sein. Mit diesen Worten zitiert die Zeitung den Vorsitzenden des Taxi-Verbands Deutschland (TVD), Peter Kristan, der sich nun auch in den Streit eingeschaltet hat. Er kritisiert, dass die Politik unter dem Vorwand, Qualitätssicherung zu betreiben, nur Geld machen wolle. Zudem wirft er dem Hamburger Senat vor, „ohne Ende“ Taxikonzessionen zu vergeben, mit der Konsequenz, dass es viel zu viele Taxis in der Stadt gebe und manche Fahrer gerade mal noch drei Euro pro Stunde verdienten. Daher drängt Kristan darauf, dass die geplante Flughafengebühr gekippt wird. „Zur Not werden wir Riesendemos organisieren und die Kollegen in Berlin, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zu Solidaritätskundgebungen aufrufen."

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