Dunkle Taxi-Nächte in Köln

Mit seinem Buch „Nachtfahrt“ hat ein ehemaliger Taxifahrer seine Eindrücke von Nachtschichten fotografisch und literarisch verarbeitet.

Die Szenerie von „Nachtfahrt“ ist düster, aber die Geschichten sind lesenswert geschrieben. (Abb.: Emons Verlag)
Die Szenerie von „Nachtfahrt“ ist düster, aber die Geschichten sind lesenswert geschrieben. (Abb.: Emons Verlag)
Dietmar Fund

Der 1954 in Prag geborene Josef Snobl hat mit vielen Taxifahrern alten Schlags eines gemeinsam: Er hat studiert, und zwar Fotografie an der Fachhochschule in Köln. Das merkt man seinem Buch „Nachtfahrt – ein Taxi Blues“ auch an. Passend zum Thema ist es bis auf das Nachwort in Schwarz gehalten. Snobl erzählt mit weißer Schrift auf schwarzem Grund und schwarz-weißen-Fotos aus seiner Zeit als Taxifahrer, der er von 1988 bis 2013 gewesen ist.

Immer wieder erinnern Kapitel-Überschriften an Blues-Gitarristen wie Elmore James, Eric Clapton oder Alvin Lee. Die Bilder entstanden mit einer kleinen Taschenkamera und hochauflösenden Filmen und sind deshalb grob und unscharf, was Strobl als Stilmittel einsetzt. Sein Buch ragt deshalb schon optisch, aber auch textlich aus der Flut geschwätziger Taxler heraus, die ihre Erlebnisse verarbeitet haben. Es ist beim Emons Verlag in Köln zur Buchmesse 2019 erschienen und kostet 25 Euro.

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