Thüringer Taxi-Gesamtverband fordert rasche Tariferhöhungen

Der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) fordert in seinem Stammland und in Sachsen-Anhalt eine rasche Angleichung der Taxitarife an die drastisch steigenden Kraftstoffpreise, um das Überleben der Taxibetriebe zu sichern.

Martin Kammer setzt sich in Thüringen und in Sachsen-Anhalt (Foto) intensiv vor Ort für die rasche Erhöhung der Taxi-Tarife ein. (Foto: Dietmar Fund)
Martin Kammer setzt sich in Thüringen und in Sachsen-Anhalt (Foto) intensiv vor Ort für die rasche Erhöhung der Taxi-Tarife ein. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Das Taxigewerbe in Thüringen und in Sachsen-Anhalt braucht angesichts „explodierender“ Kraftstoffpreise eine schnelle Entlastung über angepasste Taxitarife und über eine Senkung der Energiesteuer. Andernfalls müssen viele von der Corona-Pandemie gebeutelte Unternehmen in den nächsten Monaten aufgeben. Die Leidtragenden sind dann die Bürger, die auf Mobilität angewiesen sind. Diese Kernbotschaft richtete Martin Kammer, Hauptgeschäftsführer des Landesverbandes Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV), am 10. März 2022 an die Wirtschafts- und Verkehrsminister der Bundesländer Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der LTV vertritt bekanntlich mit der im Juli 2021 gegründeten Fachvereinigung Personenverkehr Sachsen-Anhalt auch Taxi- und Mietwagenbetriebe im Nachbarland.

Kammer betonte gegenüber den Ministern, wie wichtig eine rasche Anpassung der Taxi-Tarife sei, die sich normalerweise über Monate hinziehe. Der LTV hat daher in den letzten Monaten auch im Hinblick auf die kommenden beiden Erhöhungen des Mindestlohns in diesem Jahr schon Taxi-Stammtische in vielen der 22 Landkreise und kreisfreien Städte Thüringens durchgeführt. Dort stellte Kammer den 2014 auf der Basis von Unternehmerdaten für ein kleines Taxiunternehmen eingeführten und seither laufend fortgeschriebenen Musterkostenrechner vor. Noch mit einem Dieselpreis von 1,95 Euro pro Liter gerechnet, kommt er dabei auf einen durchschnittlichen Satz von 2,82 Euro pro Besetztkilometer.

Mit den Unternehmen aus den jeweiligen Landkreisen wird dann besprochen, welche Entfernungen bei ihnen am häufigsten vorkommen, um im Tarif-Antrag zu berücksichtigen, dass der durchschnittliche Satz dort zum Tragen kommt. Die Unternehmerinnen und Unternehmer können dann auch Anregungen für die Streichung von Bausteinen oder die Aufnahme neuer Elemente geben. Der LTV prüfe dann, wann der Tarif zuletzt erhöht worden sei, und begründe gegenüber der Genehmigungsbehörde die finanziellen und die inhaltlichen Aspekte des Tarifantrags. Einige Kollegen stellten ihren Tarifantrag nach der Prüfung durch die Geschäftsstelle selbst. Dieses Angebot hätten bisher bis auf die Erfurter Kollegen, die das selbstständig tun wollten, Kollegen aus allen Regionen wahrgenommen, erklärte Martin Kammer gegenüber taxi heute.

Der LTV habe auch in Sachsen-Anhalt bereits drei Tarifanträge gestellt, wo die Behörden noch gar nicht gewohnt seien, dass gut begründete Anträge von einem Verband eingereicht würden. Einer dieser Anträge sei bereits genehmigt worden. Die Fachvereinigung Personenverkehr Sachsen-Anhalt biete ihre Mithilfe auch allen anderen Landkreisen in Sachsen-Anhalt an.

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