Taxi-Stammtisch läuft zur Not auch online

Beim ersten virtuellen Taxi-Stammtisch der IG Taxi Ortenau brachten zwei aktive Verbandsvertreter aktuelle gewerbepolitische Themen ein.

Maximilian Eisenmann (links oben), dessen Nachname auf dem Bildschirm falsch geschrieben war, fungierte auf der virtuellen Plattform als Moderator. (Screenshot: Taxi Luke)
Maximilian Eisenmann (links oben), dessen Nachname auf dem Bildschirm falsch geschrieben war, fungierte auf der virtuellen Plattform als Moderator. (Screenshot: Taxi Luke)
Dietmar Fund

Wenn wir mit der Politik sprechen, sollten wir nicht nur Forderungen stellen, sondern auch Anregungen geben. Die Politik will mit uns reden, aber Kontakte zu ihr aufzubauen und zu vertiefen, das geht nur zusammen: Das erklärte Tobias Lang, Geschäftsführer des Verbandes des Verkehrsgewerbes Baden, am 9. März 2021 beim ersten virtuellen Taxi-Stammtisch der Interessengemeinschaft Taxi Ortenau e.V.

Deren Vorsitzender Markus Schmid hatte zusammen mit seinem „technischen Leiter“ Maximilian Eisenmann 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßt. Der stellvertretende Geschäftsführer von Taxi Luke, Sohn der stellvertretenden IG-Vorsitzenden und Taxiunternehmerin Bärbel von Teuffel, fungierte als Moderator und geleitete die Truppe durch Tagesordnungspunkte, die der Vorstand nach Rückmeldungen seiner Mitglieder zusammengestellt hatte.

Tobias Lang, der auch regelmäßig bei Präsenzveranstaltungen der IG zu Gast ist, berichtete von virtuellen verkehrspolitischen Gesprächen mit baden-württembergischen Verkehrspolitikern von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP. Bei denen habe er vor der Landtagswahl eine große Offenheit registriert, aber auch festgestellt, dass sie nicht nur mit Funktionären reden wollten, sondern auch mit Unternehmerinnen und Unternehmern. Die aber hätten sich im Verhältnis zur Anzahl der Verbandsmitglieder überaus rar gemacht.

Lang nutzte die Chance, bei den Teilnehmern abzufragen, ob der Verband sich dafür einsetzen solle, dass ihr Personal vorrangig gegen Corona geimpft werden solle. In der letzten Woche habe er zehn E-Mails von Mitgliedern erhalten, die das gefordert hätten. Dazu kamen aus der Runde keine klaren Aussagen, wohl aber zum Thema „Masken“. Da forderten insbesondere die Brillenträger, am Steuer zumindest vor einer Trennscheibe keine FFP2-Maske tragen zu müssen. Lang bemängelte, dass es hierzu noch keine klare Handlungsanweisung aus dem Verkehrsministerium gebe, nachdem sich mit Einführung der FFP2-Masken-Pflicht offenbar etwas geändert habe. Dirk Holl aus Gaggenau wies ihn auf ein Schreiben des Ortenaukreises hin, das hierzu etwas aussagen und sich auf das Verkehrsministerium beziehen soll.

Bärbel von Teuffel schilderte als stellvertretende Vorsitzende der IG Taxi Ortenau einige Eckpunkte der kurz vor der Verabschiedung im Bundesrat stehenden Novelle des Personenbeförderungsgesetzes (PBefG). Danach fragte Dirk Holl sie, weshalb es eigentlich zur Aufteilung in zwei Bundesverbände gekommen sei. Sie erwiderte, ihres Erachtens gehe es da auch um persönliche Befindlichkeiten. Mit Sicherheit ein Punkt sei auch die gefühlte Übermacht von Taxizentralen und Großstädten.

„Ich glaube nicht, dass die alten, ausgetretenen Verbände nach vorne gucken“, erklärte dazu Tobias Lang. „Durch ihren Austritt hat sich das Stimmgewicht noch mehr verschoben. Den Willen, eine ausgeglichene Interessenvertretung zwischen ländlichen Regionen und Großstädten zu schaffen, kann ich jetzt in allen Gesprächen erkennen. Vorher war das nicht der Fall.“ Lang sagte, der Bundesverband Taxi und Mietwagen (BVTM) müsse klarer machen, dass er auch Mietwagenunternehmer vertrete. Sein Verband fühle sich im BVTM vertreten und werde dort verstärkt mitarbeiten.

Nach einem Erfahrungsaustausch mit Peter Ecker von der Interessengemeinschaft der Taxi- und Mietwagenunternehmer im Kreis Schwandorf über Kassen-Verhandlungen schloss Gastgeber Markus Schmid die Runde mit einem Ausblick auf künftige Aktivitäten. Wenn es die Corona-Pandemie erlaube, solle es im Mai und Ende September/Anfang Oktober zwei Verkehrssicherheitstage in Offenburg geben. Für den 13. April plant Schmid den nächsten Taxi-Stammtisch: nach Möglichkeit als Präsenzveranstaltung, sonst wieder virtuell.

Nur auf unbestimmte Zeit verschoben ist auch der Ortenauer VW-Taxi-Abend, nachdem sowohl das Autohaus Graf Hardenberg als auch die Dame und die Herren von Volkswagen und Volkswagen Nutzfahrzeuge ihr Interesse an dieser Austauschplattform signalisiert haben. Alle warten nun sehnlichst darauf, dass bald wieder Präsenzveranstaltungen zugelassen werden.

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