Taxi-IG: Bayerischer Verband bietet Vermittlung an

Die neue IG TX+MW Main Viereck möchte gerne Kollegen ins Boot holen, die sich offenbar gegen die Anhebung des Taxi-Tarifs auf ein auskömmliches Niveau ausgesprochen haben.

Christian Linz (4.v.l.) sagte den Mitgliedern der Interessengemeinschaft zu, Videocalls mit den Betroffenen zu moderieren. (Foto: Dietmar Fund)
Christian Linz (4.v.l.) sagte den Mitgliedern der Interessengemeinschaft zu, Videocalls mit den Betroffenen zu moderieren. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Wie in anderen Regionen Deutschlands hat das Landratsamt Miltenberg kürzlich einen von der IG TX+MW Main-Viereck gestellten Taxi-Tarif-Antrag abgelehnt, der nach den Berechnungen des Vorsitzenden Uli Lo Re aus Kleinwallstadt auskömmlich gewesen wäre. Das berichtete er bei einer Versammlung der Interessengemeinschaft, die am 27. Oktober 2022 in Wörth am Main stattfand. Der Gastgeber hatte dazu Vertreter der im Kreistag vertretenen Parteien eingeladen und begrüßte Joachim Schneider, den Kreisvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, sowie Rudi Schuck von der „Neuen Mitte“, einer Gruppierung, die sich nach seinen Angaben vor allem aus Unternehmern zusammensetzt. Mit von der Partie war auch Christian Linz, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen e.V.

Ihnen erläuterte Uli Lo Re, dass der zuständige Sachbearbeiter den höheren Taxi-Tarif abgelehnt habe, weil sich zwei große Unternehmer aus dem Landkreis dagegen ausgesprochen hätten. Das bezeichnete Christian Linz als rechtlich nicht korrekt, denn der Landkreis müsse seine Ablehnung mit einem Gutachten belegen. Er riet dazu, zur Vorbereitung eines erneuten Vorstoßes bei der Genehmigungsbehörde ein Gespräch mit den beiden Unternehmern zu führen und sie nach ihren Kalkulationen und ihren Beweggründen zu fragen. Als sich herausstellte, dass bei einem der beiden offenbar eine tiefsitzende gegenseitige Abneigung als Blockade wirkt, bot Christian Linz an, eine Videorunde mit den beiden und Uli Lo Re zu moderieren. So könne vielleicht alter Ballast über Bord geworfen und der Blick nach vorne gerichtet werden, sagte er.

Ein zweites Vermittlungsangebot machte Linz, um einen Kontakt zu einem groß gewordenen jungen Taxiunternehmer aus der benachbarten Stadt Aschaffenburg herzustellen. Einige Mitstreiter aus der Interessengemeinschaft fürchten, er könne aufgrund seiner Größe Krankenfahrten für die AOK Bayern übernehmen, die die elf in der IG organisierten Betriebe aufgrund unzureichender Vergütungen gerade ablehnen.

Im Namen der IG TX+MW Main_Viereck hat Uli Lo Re dem Sachbearbeiter im Landratsamt im Juni außer dem Nachbesserungsantrag für den Taxi-Tarif auch einen Vorschlag für eine Mietwagen-Ordnung des Landkreises und eine Forderung nach einer befristeten Energiekosten-Pauschale auf den Tisch gelegt. Zu dieser Vorgehensweise machte Christian Linz ein paar kollegiale Anmerkungen und skizzierte der kleinen Versammlung andere Wege, von denen er sich mehr Erfolg verspricht. Klar sei für ihn auch, dass man im Falle uneinsichtiger Verwaltungen den Weg über die Politik gehen müsse, denn die Politiker seien schließlich als Vertreter der Interessen der Bevölkerung gewählt worden. Daher müssten sie auch sicherstellen, dass die gerne als Beispiel genommene „alte Oma“ weiterhin mit dem Taxi zu ihren Arztterminen fahren könne.

Einen ausführlichen Bericht über die Veranstaltung lesen Sie in der Dezember-Ausgabe von taxi heute.

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