Uber tut etwas gegen die Übelkeit der Fahrgäste

Mit einem Patent möchte der Fahrdienstleister gegen die Übelkeit von Fahrgästen in voll automatisiert fahrenden Fahrzeugen angehen.

Prof. Dr.-Ing. Horst Wieker schilderte das Problem, dass gut zwei Drittel der Fahrgäste beim voll automatisierten Fahren mit Übelkeit zu kämpfen haben. (Foto: Dietmar Fund)
Prof. Dr.-Ing. Horst Wieker schilderte das Problem, dass gut zwei Drittel der Fahrgäste beim voll automatisierten Fahren mit Übelkeit zu kämpfen haben. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Bei Fahrversuchen in voll automatisierten Fahrzeugen musste ein Drittel der Versuchspersonen die Fahrt abbrechen, ein weiteres Drittel klagte über Übelkeit und nur ein Drittel hatte damit keinerlei Probleme. Das berichtete Prof. Dr.-Ing. Horst Wieker von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes am 9. November 2018 beim Presseseminar des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR). Es beschäftigte sich mit der Mobilität 4.0.

Wieker nahm Bezug auf Versuche, die im Jahr 2014 erstmals publiziert worden sind und im Straßenverkehr stattgefunden hatten. Er schilderte die Übelkeit von Mitfahrern, die quer oder entgegen der Fahrtrichtung sitzen, als großes Problem bei der Entwicklung voll automatisierter Fahrzeuge, deren Entwickler ja häufig eine Art Lounge als Fahrzeuginnenraum planen.

Er berichtete, dass der Fahrdienstleister Uber sich ein Patent habe erteilen lassen, das darauf hinauslaufe, die Fahrgäste über haptische Rückmeldungen ins Fahrgeschehen mit einzubeziehen. Sie sollten über Vibrationen im Sitz mit einbezogen werden, die je nach der Fahrsituation angesteuert werden. Sie funktionieren also anders als die Massagefunktion im Sitz, die immer an denselben Stellen wirkt. Auch Fahrzeughersteller hätten das Problem erkannt. Über ihre Lösungsansätze dürfe er aber nicht sprechen.

„Schräg zu sitzen entspricht nicht der menschlichen Natur“, erklärte der Professor. „Das Gehirn bringt dabei das Lesen nicht mit der Längs- und Querbeschleunigung zusammen. Es zieht fälschlicherweise den Schluss, man habe etwas Falsches gegessen und müsse das schnell wieder loswerden.“ Diese „Wahrnehmungstäuschung“ müsse man reduzieren.

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