Stadtwerke München erproben Ridesharing

Mit Unterstützung von door2door wollen die Münchner unter der Bezeichnung „MVG IsarTiger“ per App gesteuerte Sammelverkehre anbieten.
Mit den lila lackierten Caddy Maxi sollen wohl zunächst vor allem Partygänger fort und wieder nach Hause kommen. (Foto: MVG)
Mit den lila lackierten Caddy Maxi sollen wohl zunächst vor allem Partygänger fort und wieder nach Hause kommen. (Foto: MVG)
Dietmar Fund

Mitte Juni 2018 wollen die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) als Tochter der Stadtwerke und der Berliner Software-Anbieter door2door drei Monate lang ein On-Demand-Ridesharing erproben. Wie beim Angebot der Volkswagen-Tochter MOIA in Hannover sollen zunächst nur ausgewählte Nutzer Fahrten zwischen einer bestehenden Haltestelle und einem sicheren Ausstiegspunkt nahe der Zieladresse per App buchen können. Von Herbst 2018 bis 2020 ist dann eine öffentliche Erprobung vorgesehen.

Wenn sich das Angebot als erfolgreich erweist, möchte die MVG in den Regelbetrieb übergehen. Er soll sich auf eine Genehmigung als Linienverkehr gemäß dem Personenbeförderungsgesetz stützen. „Die Abstimmung mit den Behörden findet derzeit statt“, teilt das Unternehmen dazu mit.

Der Test soll zunächst in einem Gebiet nordwestlich des Stadtzentrums starten und zunächst nur an Samstagen zwischen 19 Uhr und 2 Uhr nachts erprobt werden. Ab Herbst soll der Testbetrieb dann auch Freitagabends laufen.

An den Start gehen erst einmal 20 Fahrzeuge, die wie die Busse und Straßenbahnen lila lackiert sind. Hauptsächlich handelt es sich dabei um siebensitzige VW Caddy Maxi TGI mit Erdgasantrieb, die anfangs mit ein paar Elektro-Golf und BMW i3 für maximal drei Fahrgäste durchmischt sind.

Während der dreimonatige Testbetrieb kostenlos ist, sollen die Fahrgäste in der zweiten Phase einen Grundpreis und eine Kilometerpauschale bezahlen, die zusammen zwischen dem Tarif für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) und dem Taxitarif liegen sollen. Abgerechnet wird bargeldlos über das in der App hinterlegte Kundenkonto, die Quittung kommt per E-Mail.

Welche Fahrerinnen und Fahrer die MVG einsetzt, erläutert ihre Pressemitteilung nicht. Offen bleibt auch, ob und in welcher Form die Stadtwerke-Tochter das Taxigewerbe einbinden möchte. Von einer solchen Einbindung hatten bei einer Veranstaltung der Münchner IHK im Februar 2018 sowohl eine Vertreterin der MVG als auch Frank Kuhle gesprochen, Vorsitzender des Landesverbandes Bayerischer Taxi- und Mietwagenunternehmen. Beide Seiten hatten sich damals bezüglich Kooperationsgesprächen bedeckt gehalten. Seither war davon nichts mehr zu hören oder zu lesen.
 

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