Mercedes-Benz hat die B-Klasse gut gepflegt

Die neueste Generation des kompakten Taxis in spe ist zwar flacher und schnittiger geworden, aber geräumig und sehr komfortabel geblieben.

Der „Sports Tourer“ wirkt schnittiger, aber darunter leidet sein Nutzwert nicht. (Foto: Daimler AG)
Der „Sports Tourer“ wirkt schnittiger, aber darunter leidet sein Nutzwert nicht. (Foto: Daimler AG)
Dietmar Fund

Wegen ihrer bequemen Einstiege und ihrer gegenüber Limousinen deutlich erhöhten Sitzposition ist die zweite Generation der B-Klasse als „Einsteiger-Taxi“ von Mercedes-Benz bei Fahrern und Fahrgästen gut angekommen. Das dürfte sich mit der neuesten dritten Generation nicht ändern, die man „in Zivil“ ab dem 3. Dezember 2018 bestellen kann und ab Februar ausgeliefert bekommen soll. Das zeigte die Fahrvorstellung, bei der die beiden stärkeren von insgesamt drei Dieselmodellen gefahren werden konnten.

Die stolzen Entwickler haben es fertiggebracht, das Fahrzeug niedriger zu machen und gleichzeitig die Innenhöhe vorn um fünf und im Fond um acht Millimeter zu steigern. Trotz des um 30 Millimeter längeren Radstands ist der Beinraum hinten gleich geblieben, wobei aber immer noch zwei große Fahrgäste bequem hintereinander sitzen können. Die Rücksitzlehne lässt sich nun serienmäßig im Verhältnis 40:20:40 herunterklappen, wodurch aber trotz des verstellbaren Laderaumbodens keine ganz ebene Ladefläche entsteht. Um 18 Zentimeter längs verstellbare Rücksitze sowie eine umklappbare Beifahrersitzlehne werden Mitte 2019 nachgeschoben.

Für die Testfahrten standen nur B 200 d und B 220 de mit der Ausstattungslinie AMG-Line zur Verfügung. Ihre üppigen 19-Zöller störten überraschenderweise nicht den Eindruck eines sehr komfortabel abgestimmten Fahrwerks, was für die bei 16 Zoll beginnenden einfacheren Versionen Einiges an Komfort verspricht. Die zielgenaue elektromechanische Servolenkung überzeugte ebenso wie der Schaltkomfort des neuen Doppelkupplungsgetriebes mit nassen Kupplungen und acht Vorwärtsgängen. Es ruckelt nicht beim Anfahren und wechselt die Gänge überzeugend und sehr weich. Per Schaltpaddel eingreifen muss man höchstens im Gefälle.

Im 200 d und im 220 d ist erstmals der aus der C- und E-Klasse bekannte 2-l-Dieselmotor quer eingebaut. Mit seiner motornahen Abgasanlage und AdBlue-Einsatz erreicht er schon die Abgasnorm Euro 6d, die eine Stufe besser ist als der derzeitige Maßstab Euro 6d-TEMP. Für den Taxi- oder Mietwageneinsatz sind die 110 kW/150 PS und das maximale Drehmoment von 320 Newtonmetern zwischen 1.400 und 3.200/min des 200 d mit schon recht üppig. Daher werden mit dem 220 d und seinen 140 kW/190 PS höchstens selbstfahrende Unternehmer liebäugeln. Für Mehrwagenunternehmer bleibt der 180 d mit dem 1,5-l-Motor und 85 kW/116 PS von Renault im Angebot, für den es nur das bisher schon verwendete Doppelkupplungsgetriebe mit sieben Vorwärtsgängen gibt. Der kleine Diesel-Benz ist nach der Abgasnorm Euro 6d-TEMP eingestuft.

Über einen etwaigen Hybridantrieb und eine batterieelektrische Variante war bei der Fahrvorstellung noch nichts zu erfahren. Laut dem Mercedes-Benz Cars Vertrieb Deutschland wird es Informationen zum Taxi-Paket erst Anfang 2019 geben.

Zur Serienausstattung der neuen B-Klasse gehören unter anderem die Klimaanlage, 16-Zoll-Stahlfelgen und ab einer Motorleistung von 120 kW solche mit 17 Zoll Durchmesser, vier Fahrprogramme, ein schlüsselloser Zugang, ein aktiver Bremsassistent, der Fußgänger und Radfahrer erkennen soll, ein aktiver Geschwindigkeits-Assistent sowie das Infotainment-System MBUX mit Sprachsteuerung. Die reagierte übrigens bei den ersten Testfahrten jedes Mal, wenn einer der Insassen das Wort „Mercedes“ fallen ließ, und fragte dann mit weiblicher Stimme, was sie tun könne.

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