Versicherer „blechen“ viel für Parkschäden

Vor allem beim Rückwärtsfahren beim Ausparken entstehen viele Schäden, weil die Autos zur Seite und nach hinten immer unübersichtlicher werden.
Dietmar Fund

Von allen Schäden in der Kfz-Haftpflicht gehen 45 Prozent auf Unfälle zurück, die bei niedrigen Geschwindigkeiten beim Ein- und Ausparken und beim Rangieren passierten. Bei den Kaskoschäden beträgt deren Anteil 40 Prozent. Das ergab eine Studie, die das Allianz Zentrum für Technik (AZT) zusammen mit dem Zulieferer Continental durchgeführt hat.

Wie Dr. Christoph Lauterwasser, der Leiter des AZT, beim 3. Allianz Autotag am 14. Oktober 2014 in Ismaning erklärte, seien überraschenderweise nicht die Einparkvorgänge problematisch. Obwohl viele Autofahrer davor am meisten Angst hätten, entstünden nur 15 Prozent der Schäden beim Einparken in Parklücken, beim Ausparken hingegen 75 Prozent. Verantwortlich dafür sei in erster Linie das Rückwärtsfahren bei schlechter Sicht wegen der immer unübersichtlicher werdenden Fahrzeuge. Viele Autofahrer verließen sich zu sehr auf ihre Einparkhilfen und reagierten nicht rechtzeitig auf deren Warnungen. Bei den Kaskoschäden gehe es oft um übersehene Hindernisse, weil die Fahrzeugseiten nicht überwacht würden. In der Haftpflicht müssten in erster Linie die Halter touchierter anderer Autos entschädigt werden.

Das AZT und Continental wollen prüfen, mit welchen Assistenzsystemen man Parkschäden am ehesten verhindern könnte. Solche „Assistenten“ entwickeln auch andere Zulieferer wie Bosch, wo ein selbsttätig bremsender „Maneuver Brake Assist“ schon 2013 der Presse vorgestellt wurde. Er könnte Anfahrschäden in engen Parkhäusern verhindern.

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