Bundesminister für Verkehr will On-demand-Verkehre fördern

Andreas Scheuer sieht in autonomen Fahrzeugformen eine Chance für den ländlichen Raum.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sprach viel über den Abgas-Kompromiss und wenig über Zukunftskonzepte. (Foto: Dietmar Fund)
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sprach viel über den Abgas-Kompromiss und wenig über Zukunftskonzepte. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Autonome Fahrzeugformen sind die Chance für den ländlichen Raum. Anstatt leere Busse durch die Gegend zu fahren, könnten autonom fahrende Fahrzeuge wie in Bad Birnbach für Pflegedienste, Arztfahrten und vieles anders eingesetzt werden. On demand könnte man vieles anders organisieren. Das sagte Andreas Scheuer, Bundeminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, am 5. Oktober 2018 bei einer Abendveranstaltung des Autofahrer-Clubs Mobil in Deutschland e.V. Scheuer fügte an, er werde alles fördern, was dieses Themengebiet betreffe.

Das war indes der einzige Aspekt, den der Bundesverkehrsminister zum Thema „Mobilität der Zukunft – Was uns wirklich bewegt“ anbrachte. Vor rund 130 angemeldeten Teilnehmern sprach der aus dem ländlichen Niederbayern stammende Minister in der Hauptverwaltung des TÜV SÜD überwiegend über den gerade in der Koalition erzielten Kompromiss zur Abwehr von Fahrverboten in den Städten und über den Emissionsschutz in den Städten. Den Diesel-Skandal mit der Mobilität in den Innenstädten zu verknüpfen, sei „brandgefährlich“, erklärte Scheuer.

Die Bundesregierung habe eine Milliarde für die Luftreinhaltung in den Städten bereitgestellt und Lotsen, die die Städte bei der Umsetzung berieten. Nun gehe es darum, die Luftreinhaltepläne so zu aktualisieren, dass die vereinbarten Abhilfemaßnahmen greifen könnten. Eine „Politik mit Angst und Schrecken“ wolle er nicht machen.

„Wir brauchen den sauberen Diesel, den guten Benziner, aber auch alternative Antriebe, zum Beispiel die Brennstoffzelle und Wasserstoff“, erklärte der Minister in seiner Rede. In der anschließenden Podiumsdiskussion entgegnete er dem Präsidenten des CNG-Clubs, Miklós Graf Dezasse, der Erdgas als Alternative vermisst hatte, man brauche jetzt „breit aufgestellte Antriebsalternativen“. Er stelle aber ständig fest, dass es zu wenige attraktive Erdgasmodelle gebe und die Händler die nicht aktiv verkaufen würden.

Zur Frage eines Journalisten von Focus Online, was denn eigentlich mit den über die angedachten Neuwagenprämien eingetauschten Euro-5-Gebrauchtwagen passieren solle und ob die Gebrauchtwagenkäufer in Osteuropa weniger empfindlich auf Stickoxide reagierten, sagte Scheuer, das sei eine Frage des europäischen Automobilmarktes. Er werde keine Marktregulierung anstreben und auch keine Verschrottungsprämie ausrufen. Das sei keine Sache der Politik.

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