Rolli-Taxler und Instruktoren tauschen Tipps aus

Der zweite Ortenauer Verkehrssicherheitstag der IG Taxi Ortenau und der SVG Baden war eine gute Tauschbörse für Tipps zum richtigen Umgang mit Fahrgästen, die im Rollstuhl sitzen.

Auf dem Speditionsgelände herrschte vormittags noch mehr Betrieb als im Vorjahr. (Foto: Dietmar Fund)
Auf dem Speditionsgelände herrschte vormittags noch mehr Betrieb als im Vorjahr. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Einmal einen Rollstuhlfahrer richtig einladen, sichern und wieder ausladen und dann selbst einmal als Rollstuhlfahrgast einen Parcours für ein Sicherheitstraining miterleben: Das war der neue Programmpunkt des zweiten Ortenauer Verkehrssicherheitstages, den die Interessengemeinschaft Taxi Ortenau e.V. und die Straßenverkehrsgenossenschaft SVG Baden am 19. September 2020 auf dem Gelände einer Spedition am Nordrand Offenburgs veranstalteten.

Bernhard Grimm von Taxi Moßmann aus Lahr und seine örtliche Wettbewerberin Maricarmen Kraus von Taxi Munz hatten dazu je einen VW Caddy Maxi mit Heckausschnitt mitgebracht. Kraus stellte ihren mit einem Ausbau von AMF-Bruns für die praktischen Übungen zur Verfügung. Sie begleitete auch viele Fahrerinnen und Fahrer und gab ihnen Tipps sowohl zum Sichern der Rollstühle und ihrer Insassen als auch zum Fahren mit solchen Fahrgästen an Bord. Bernhard Grimm führte Interessierten gerne die Vorzüge seines Schöttler-Umbaus vor.

Wie Kraus und Grimm schickt auch Markus Schmid, Vorsitzender der IG Taxi Ortenau, keinen neuen Fahrer ohne eine persönliche Einweisung zu Rollstuhl-Fahrgästen. Er zeigt Neulingen, wie sie Rollstühle und Rollstuhlfahrer korrekt sichern. Nach dieser Übung fährt er zunächst selbst als Rollstuhl-Fahrgast mit und lässt dann die Neulinge im Rollstuhl Platz nehmen. Dass dies den Fahrstil ändert, wusste er also bereits, aber eine Vollbremsung im Rollstuhl war auch für ihn etwas Neues. „Es schlägt einem die Arme und Beine nach vorn“, berichtete er anschließend. „Es liegen Welten zwischen dem Sitzen auf einem Fahrgastsitz und dem Rollstuhl. Danach wird jeder Absolvent die Rollstuhlbeförderung anders angehen.“

Bernhard Grimm wies an seinem VW Caddy Maxi neueren Datums auf LED-Innenleuchten über der zweiten Sitzreihe und über dem Heckeinstieg hin. Sie muss man aber im Gegensatz zu zwei LED in der Heckklappe gegen Aufpreis mit bestellen. „Das sollte man nicht vergessen, sonst bemerkt man seinen Fehler spätestens dann schmerzlich, wenn man früh morgens in einer Gegend ohne Straßenbeleuchtung einen Rollstuhlfahrer und seinen Rollstuhl sichern möchte“, sagte Grimm ganz plastisch. Außerdem berichtete er, dass Rollstuhlfahrgäste, die noch genügend Kraft zum Festhalten haben, die stabilen Haltebügel links und rechts des Heckausschnitts lobten, die sein Umrüster Schöttler montiert habe.

SVG-Instruktor Bernd Maier zeigte den Absolventen des Trainings, wie man eine Heck- und Nackenstütze korrekt anbringt. Er riet ihnen dazu, sie auch zu nutzen, wenn sie im Fahrzeug verbaut seien, denn sonst könne die Versicherung nach einem Unfall Ärger machen.

Einen Bericht über die Veranstaltung mit weiteren konkreten Tipps lesen Sie in der November-Ausgabe von taxi heute.

Logobanner Liste (Views)