Free Now will Rollstuhltaxis in Berlin voranbringen

Der App-Vermittler will die Zahl der verfügbaren Rollstuhltaxis bis Anfang 2022 auf immerhin 50 verdoppeln.

Free Now möchte Partnerunternehmen Rollstuhltaxis mit einem Werbepaket von bis zu 3.120 Euro Wert schmackhaft machen. (Foto: Free Now)
Free Now möchte Partnerunternehmen Rollstuhltaxis mit einem Werbepaket von bis zu 3.120 Euro Wert schmackhaft machen. (Foto: Free Now)
Dietmar Fund

Free Now, das Mobilitäts-Joint-Venture von BMW und Daimler, möchte bis Anfang 2022 die Anzahl der in Berlin buchbaren Rollstuhltaxis von heute 25 mindestens verdoppeln. Dazu führe man bereits Gespräche mit Berliner Taxiunternehmen, teilte das Unternehmen mit. Es gebe laut einer Studie der Technischen Universität einen Bedarf von 250 „Inklusionstaxis“ an, die nötig wären, um auch spontane Fahrtwünsche von Rollstuhlfahrenden erfüllen zu können.

Laut Free Now fördert das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGeSO) die Ausrüstung eines Taxis mit einer Rollstuhlrampe mit 15.000 Euro. Diese Fördergelder seien aber nur noch bis Ende 2021 abrufbar.

Alexander Mönch, General Manager für Deutschland und Österreich, möchte die verbesserte Teilhabe von mobilitätseingeschränkte Menschen gerne mit einer Art Rundem Tisch voranbringen, nachdem die Situation gerade festgefahren sei. Die Initiative solle am besten Verkehrssenatorin Regine Günther ergreifen.  Mönch sieht als Vorbild für die Berliner die Aktivitäten der Hamburger an, anhand derer Free Now neulich angekündigt hatte, barrierefreie Taxis bundesweit über sein App vermitteln zu wollen.

Mit der Pressemitteilung des App-Vermittlers kommt wieder einmal Martin Maubach vom Sozialverband Deutschland – Landesverband Berlin-Brandenburg zu Wort. Er beklagt seit langem bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass in der Bundeshauptstadt viel zu wenige Taxis behindertengerecht ausgestattet seien. Menschen mit Behinderung könnten nach wie vor nicht spontan mobil sein. Der Berliner Senat habe seine eigenen Vorgaben zum Beispiel hinsichtlich einer ausreichenden Abdeckung oder bezüglich einer Wartezeit von höchstens 15 Minuten klar verfehlt.

Mönch erklärte erneut, Free Now wolle Inklusionstaxis als eigenen Service in seiner App buchbar machen und habe das Ziel, den Service innerhalb der kommenden zwei Jahre deutschlandweit anzubieten.

Interessierte Leserinnen und Leser können ein Positionspapier von Free Now im Downloadbereich dieser Meldung als pdf-Datei herunterladen.

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