Sozialverband Deutschland: Berlin könnte Rollitaxis fördern

Für den Sozialhaushalt sind Fördermittel in Höhe von 500.000 Euro im Gespräch, um die Zahl der Inklusionstaxis deutlich zu steigern.
Martin Maubach (l.) und Lutz-Stephan Mannkopf brachten zur Vorstellung eines „Inklusionstaxis“ von Toyota flankierende Informationen mit. (Foto: Dietmar Fund)
Martin Maubach (l.) und Lutz-Stephan Mannkopf brachten zur Vorstellung eines „Inklusionstaxis“ von Toyota flankierende Informationen mit. (Foto: Dietmar Fund)
Dietmar Fund

Für den in Kürze zu beschließenden nächsten Sozialhaushalt des Bundeslandes Berlin sind Fördermittel in Höhe von 500.000 Euro im Gespräch, mit denen die Umrüstkosten von Rollstuhl-gerechten Taxis gefördert werden sollen. Der Prozentsatz, mit dem die Umbau-bedingten Mehrkosten der Fahrzeuge von bis zu 10.000 Euro gefördert werden soll, steht noch nicht fest. Diskutiert wird über 50 bis 60 Prozent dieses Höchstbetrages. Das berichteten Projektentwickler Martin Maubach und Projektleiter Lutz-Stephan Mannkopf als Vertreter des Landesverbandes Berlin-Brandenburg des Sozialverbandes Deutschland am 28. November 2017 bei einer Veranstaltung in der Toyota Motor Company in Berlin.

Wie Maubach gegenüber taxi heute erläuterte, sind bislang erst fünf „Inklusionstaxis“ auf der Basis des VW Caddy Maxi im Einsatz. Nachdem das Projekt Inklusionstaxi seit zweieinhalb Jahren laufe, habe er im Gespräch mit Taxiunternehmern die Erfahrung gemacht, dass sie gerne bereit seien, solche Fahrzeuge zu beschaffen, wenn sie dafür einen Zuschuss bekämen. Ohne ihn wären sie nicht dazu bereit. In Berlin würden 250 Rollstuhltaxis gebraucht, um Rollstuhlfahrern eine Fahrt innerhalb von rund 15 Minuten vermitteln zu können, habe die Technische Universität Berlin in einer Simulation errechnet.

Wie Mannkopf in einem kurzen Vortrag vor etwa 40 Besuchern aus dem Taxigewerbe sagte, bekommen Berliner Bürgerinnen und Bürger, die im Schwerbehindertenausweis die Markierung aG für außergewöhnlich gehbehindert aufweisen, monatlich 125 Euro für die Nutzung von Taxis bezahlt. Das sei eine „Win-Win-Situation“ für das Taxigewerbe und für die Menschen mit Behinderung. Um deren Mobilität nicht zu beeinträchtigen, habe das Bundesumweltministerium kürzlich erklärt, etwaige Emissionsbeschränkungen in den Städten würden nicht auf die Beförderung von Behinderten angewandt.

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