Rechtsanwälte online bewerten

Auf rechtsanwalt.am können Nutzer ihren Rechtsanwalt nach den Kriterien Freundlichkeit, Zuverlässigkeit, Auftreten und Fachkompetenz bewerten. Auf diese Weise können Ratsuchende mit wenigen Mausklicks den besten Anwalt in ihrer Region oder bundesweit finden. So verspricht es jedenfalls der Betreiber, die Webmanager GmbH, die ihren Sitz – anders, als die Endung der Internetseite vermuten lassen könnte – nicht etwa in Armenien, sondern im baden-württembergischen Sinzheim hat. Wer auf die Seite klickt, kann sich über die Auswahl seines Wohnortes ein Ranking der vermeintlich besten Anwälte anzeigen lassen. Am Beispiel Berlin sieht das folgendermaßen aus. Das Portal listet derzeit (gerade mal) 27 Berliner Rechtsanwälte auf, die mit Noten von 0,6 bis 8,2 bewertet wurden (bei der Abgabe der Benotung kann man seinem Anwalt je nach Zufriedenheit zwischen einem und zehn Punkten geben). Leider wird bei jedem Rechtsanwalt nur angezeigt, wie viele Nutzer deren Profil aufgerufen haben – nicht aber, anhand wie vieler Bewertungen die Gesamtnote zustande gekommen ist. Fraglich erscheint auch die Wertigkeit der abgegebenen Benotungen: Die von registrierten Nutzern werden viermal so stark wie die anonymer Besucher gewertet, was zwar inbezug auf mögliche Manipulationen sinnvoll sein mag, die Bewertung aber nicht gerade transparent macht. Apropos Manipulation: Von einer IP-Adresse kann nur einmal abgestimmt werden. Das macht eine betrügerische Nutzung des Portals zwar etwas schwerer, aber keineswegs unmöglich. Ebenfalls registrierten Nutzern vorbehalten ist die Möglichkeit, Kommentare als Freitext abzugeben. Wohl nicht zuletzt aus diesem Grund wurden bisher nur bei zwei der 27 Berliner Rechtsanwälte Erklärungen zur Bewertung abgegeben. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, sich auf solche weitgehend anonyme Bewertungsportale zu verlassen. Wir möchten Taxiunternehmern, die auf der Suche nach einem guten Rechtsanwalt für Verkehrsrecht sind, dennoch eher dazu raten, dabei auf Erfahrungen von Kollegen, Freunden oder Bekannten zu vertrauen oder sich an die örtliche Anwaltskammer zu wenden. Foto: Pixelio / P: Kirchhoff