SUV-Taxi von Toyota kommt auch als Plug-in-Hybrid

Toyota rückt zum zweiten Mal von seiner Meinung ab, dass reine Hybridantriebe der beste alternative Antrieb sind, und trommelt mit unzulänglichen Angaben für sein neues Modell.

Als Alternative zum Vollhybriden mit Front- oder Allradantrieb gibt es den RAV4 jetzt auch als Plug-in-Hybriden nur mit Allradantrieb. (Foto: Toyota)
Als Alternative zum Vollhybriden mit Front- oder Allradantrieb gibt es den RAV4 jetzt auch als Plug-in-Hybriden nur mit Allradantrieb. (Foto: Toyota)
Dietmar Fund

Jahrelang hat Toyota erzählt, ein optimiertes Zusammenspiel eines sparsamen Ottomotors mit einem Elektromotor sei die beste Alternative zum reinen Verbrenner-Motor. Von dieser Devise rücken die Japaner nun zum zweiten Mal nach dem glücklosen, überteuerten und nur viersitzigen Prius Plug-in-Hybrid ab und bieten ab sofort den Kompakt-SUV RAV4 mit einem Steckeranschluss an.

Wie der Vollhybrid hat der RAV4 Plug-in Hybrid (PHEV) einen Vierzylinder-Benziner mit 2,5 Litern Hubraum. Er arbeitet in diesem Fall mit zwei Elektromotoren an beiden Achsen zusammen, was den PHEV zum Allradler macht. Die Systemleistung beträgt 225 kW/306 PS.

Anders als der Vollhybrid, der rein elektrisch nicht viel mehr kann als anfahren und rangieren, soll der Plug-in-Hybrid gemessen nach dem einigermaßen realitätsnahen WLTP-Zyklus bis zu 75 Kilometer weit fahren können, schreiben die Kölner Statthalter der Japaner in ihrer Pressemitteilung. Auf ihrer Homepage ist indessen nur von 65 Kilometern rein elektrischer Reichweite die Rede, ebenfalls unter Bezug auf den WLTP-Zyklus.

Den Strom speichert der PHEV unterhalb des Laderaumbodens in einer Lithium-Ionen-Batterie. Ob sie mehr Platz braucht als die kleinere Batterie des Vollhybriden und damit wie zum Beispiel bei den Plug-in-Hybriden der E-Klasse den Kofferraum stark einschränkt, geht aus den ersten Angabe nicht hervor. Auf der Homepage ist nur davon die Rede, dass 520 Liter Ladevolumen bleiben sollen.

Zum Start liefert Toyota das Technik-Paket mit. Es beinhaltet unter anderem ein Navi, ein Kamerabild im Innenrückspiegel, ein Head-Up-Display, den Tote-Winkel-Warner und eine Rückfahrhilfe, die vor Querverkehr warnt. Zur Serienausstattung des PHEV gehört auch eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik, die Sitzheizung und eine Rückfahrkamera.

Toyota Deutschland nennt zunächst nur Konditionen für ein Gewerbekunden-Leasing mit jährlichen Fahrleistungen, die für Taxis und Mietwagen viel zu niedrig sind. Preise werden trotz der Behauptung, dass man das Modell ab sofort bestellen könne, noch keine genannt.

Sowohl in der Pressemitteilung als auch auf der Homepage fehlt eine Angabe zur Kapazität der Batterie und zur Ladekapazität des On-Bord-Laders. Letztere dürfte wie bei allen Plug-in-Hybriden wenig berauschend sein und stundenlange Ladezeiten mit sich bringen. Pressesprecher Thomas Heidbrink, der für die ziemlich unvollständige Pressemitteilung verantwortlich zeichnet, hat entsprechende Fragen von taxi heute noch nicht beantwortet.

Ohnehin macht ein Plug-in-Hybrid in der mobilen Branche nur Sinn, wenn man ihn über Nacht nicht einsetzen muss, sondern an der hauseigenen Wallbox laden kann.

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