Der Lexus GS 300h ist ein komfortables Taxi

Der völlig ruckfreie Wechsel zwischen dem Verbrennungs- und Elektromotor und der Federungskomfort der Mittelklasse-Limousine überzeugen. Beim Kofferraum und bei den Ablagen muss man Abstriche machen.

Dietmar Fund

Die Mittelklasselimousine Lexus 300h hat äußerlich das stattliche Format einer E-Klasse und ist vom Fahrgastraum her mit dem wichtigsten deutschen Taximodell vergleichbar. Wie dort kann es sich ein dritter Erwachsener auf dem Mittelsitz über der Kardanwelle zur angetriebenen Hinterachse noch bequem machen. Den großen Längsverstellbereich der Vordersitze darf man allerdings besonders dann nicht ausnutzen, wenn sie ganz unten stehen, weil sonst im Fond kein Platz für die Füße bleibt. Eine Durchlademöglichkeit zum Kofferraum ist nicht vorgesehen, weil unter und hinter der Rücksitzbank die Fahrbatterien des Hybridmodells untergebracht sind. Sie schränken die Ladelänge des Kofferraums ein, dessen Beladbarkeit auch unter den ausladenden Radkästen und der hohen Ladekante leidet. Das sind die wichtigsten Erkenntnisse zur Karosserie, die taxi heute beim Test des sehr gut ausgestatteten Basismodells gewonnen hat.

Die Federungsabstimmung des Lexus überzeugte trotz der aufgezogenen 18-Zoll-Winterräder - Serie sind 17-Zöller, die ihn noch einen Tick feiner abrollen lassen werden. Während die Abrollgeräusche sehr leise sind, gibt es bei den Windgeräuschen ab Landstraßentempo noch Raum für Feinschliff. Bei den herrschenden winterlichen Straßenverhältnissen profitierte der Lexus vom Gewicht der Akkus auf seiner angetriebenen Hinterachse und ließ sich deshalb probemlos fahren.

Eine ausgereifte Technik darf man den Ingenieuren auf jeden Fall schon beim Hybridantrieb bescheinigen. Wie leise und geschmeidig der Vierzylinder-Benziner und der Elektromotor die Arbeit tauschen oder gemeinsam wirken, das ist auf jeden Fall beispielhaft. Toyota hat seiner edleren Marke zuliebe selbst den Gummibandeffekt des stufenlos variablen Getriebes beinahe ganz weggedämmt, der in den Hybridmodellen der Mutter noch gehörig nerven kann.

Wer mit dem nervös reagierenden Dreh-/Drücksteller die Infoanzeige der Fahrdaten ausgewählt hat, wird mit Momentanverbräuchen, die häufig zwischen 10 und 20 Litern liegen, schnell zum behutsameren Gasgeben angeregt. Das soll auch der beim Start des Hybridantriebs stets eingelegte Eco-Mode erreichen, der für einen sehr, sehr langen Gaspedalweg sorgt. Wie der Test zeigte, ist es aber sparsamer, per Tastendruck den Normal-Modus zu wählen, in dem das Gaspedal sensibler reagiert. Wer dann rasch beschleunigt und anschließend vorausschauend die Wunschgeschwindigkeit hält, fährt effektiver als im Eco-Modus - und nicht so völlig spaßbefreit wie in diesem.

Mit 6,5 bis 7,2 Litern Superkraftstoff auf 100 Kilometer bei winterlichen Straßenverhältnissen kann man angesichts der Größe und des Leergewichts von 1.770 Kilogramm zufrieden sein. Andererseits liegen diese Werte deutlich über den 4,7 bis 5,0 Litern, die Lexus als Normverbrauch gesamt angibt.

Ausführliche Testnotizen sind dieser Meldung als pdf-Dateianhang beigefügt. Eine Bildergalerie ist auf www.taxi-heute.de zu finden.

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